Alle Storys
Folgen
Keine Story von Mitteldeutsche Zeitung mehr verpassen.

Mitteldeutsche Zeitung

Mitteldeutsche Zeitung: Parteiengesetz Parteirechtler kritisiert geplante Neuerungen bei der Spendenpraxis

Halle (ots)

CDU/CSU, SPD und FDP planen offenbar eine Änderung
des Parteiengesetzes. "Tatsache ist, dass es hinsichtlich der 
momentan bestehenden Regelung einen Änderungsbedarf gibt", sagte ein 
Sprecher der Bundes-CDU der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen 
Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). "Es gibt jedoch bisher keinerlei 
Festlegungen.
Gespräche über das Parteiengesetz im Allgemeinen finden zwischen 
den einzelnen Parteien immer wieder statt." Der "Focus" hatte am 
Wochenende berichtet, die Schatzmeister von Union, SPD und FDP 
wollten das Parteiengesetz ändern, um Strafzahlungen bei 
unrechtmäßigen Spenden oder fehlerhaften Rechenschaftsberichten zu 
entgehen. Wie das Magazin schrieb, sollen Parteien künftig straffrei 
bleiben, wenn sie den Fehler selbst entdecken und beim 
Bundestagspräsidenten anzeigen. Sie müssten dann beispielsweise nur 
noch eine unrechtmäßige Spende abführen, nicht jedoch den doppelten 
oder dreifachen Betrag als Strafe. Dies sei schon bei der jüngsten 
Änderung 2002 so gedacht, aber ungenau formuliert gewesen, heißt es. 
Die Bundestagsverwaltung verhänge deshalb stets Sanktionen. Dann habe
aber keine Partei ein Interesse daran, Unregelmäßigkeiten selbst 
aufzudecken. Zudem sollten Fälle bis 10000 Euro nicht mehr sofort 
gemeldet, sondern erst mit dem nächsten Rechenschaftsbericht 
korrigiert werden müssen.
Der Parteienrechtler Martin Morlok kritisierte das Verfahren. 
"Dass sich die Schatzmeister auf eine Änderung des Parteiengesetzes 
einigen, das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen", sagte er 
der "Mitteldeutschen Zeitung". "Ich erzähle meinen Studenten immer, 
dass der Bundestag die Gesetze macht. Da ist Misstrauen angezeigt." 
Bei der Parteienfinanzierung dürfe die Selbstanzeige im Übrigen 
"keine Methode sein, die es attraktiv macht, brisante Finanzen unter 
der Decke zu halten". Für eine Bewertung müsse man die Details 
abwarten.

Rückfragen bitte an:

Mitteldeutsche Zeitung
Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4242

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Mitteldeutsche Zeitung
Weitere Storys: Mitteldeutsche Zeitung
  • 12.09.2006 – 02:00

    Mitteldeutsche Zeitung: Streit in der CDU-Landtagsfraktion Klausur führte zu Eklat in CDU

    Halle (ots) - In der CDU-Landtagsfraktion ist es zu einem heftigen Streit im geschäftsführenden Landesvorstand gekommen. Nach Informationen der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Dienstagausgabe) sind die beiden Stellvertreter im Vorstand, Eva Feußner und Markus Kurze, nicht zu einer Klausur des Landesvorstandes und von CDU-Ministern eingeladen ...

  • 11.09.2006 – 20:07

    Mitteldeutsche Zeitung: zum Papst-Besuch

    Halle (ots) - Inwieweit hier das christliche Motiv des Leidens bis an eine Grenze ausgelotet worden ist, wird bei allergrößtem Respekt dem persönlichen Ermessen empfohlen bleiben. Dass aber im zweiten Jahr nach der Wahl des Deutschen Joseph Ratzinger zum Nachfolger des Verstorbenen die Aufmerksamkeitskurve nicht abflachen will, mag ein Indiz dafür sein, dass Glaubensdinge gegen den Trend wieder Interesse bei ...