Mitteldeutsche Zeitung: Elterngeld
Elterngeld ist gefragt - 3.000 Anträge gestellt
Halle (ots)
Magdeburg. Das neue Elterngeld wird in Sachsen-Anhalt gut angenommen. Fast 3.000 Familien haben die im Januar eingeführte Förderung beantragt, 1.588 Anträge wurden bereits bewilligt. Das schreibt die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstag-Ausgabe). Allerdings bekommt der Großteil der Eltern nur die Mindest-Förderung von 300 Euro. Hauptziel der Reform war, einen Anreiz zur Familienbildung vor allem bei gut ausgebildeten und gut verdienenden Frauen zu schaffen - in dieser Gruppe ist die Geburtenrate besonders niedrig. Deshalb orientiert sich die Höhe des Elterngeldes am Nettoeinkommen. Das zuvor gezahlte Erziehungsgeld war hingegen ein Pauschalbetrag. Von den bewilligten Elterngeld-Fällen in Sachsen-Anhalt erhalten aber nur 600 Eltern (38 Prozent) mehr als den Mindestsatz von 300 Euro. Den Spitzenbetrag von 1.800 Euro im Monat bekommen nur sieben Eltern. Sachsen-Anhalts Sozialministerin Gerlinde Kuppe (SPD) wollte noch keine Schlüsse aus den Zahlen ziehen, dafür sei die Datenbasis noch zu gering. Der niedrige Anteil von Gut- und Besserverdienenden könne auf die spezielle Situation in Sachsen-Anhalt zurückzuführen sein, meinte Gunter Steinmann, Wirtschaftsforscher an der Martin-Luther-Universität Halle. "Viele Frauen hier haben kein oder ein nicht so hohes Einkommen", sagte Steinmann. Die Höhe des Elterngeldes entspricht 67 Prozent des vorherigen Nettoeinkommens. Steinmann betonte, das Elterngeld sei aber ein guter Ansatz. "Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung." Weitere Anreize seien aber nötig, um die Geburtenrate nachhaltig zu erhöhen.
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Mitteldeutsche Zeitung
Torsten Kleditzsch
torsten.kleditzsch@mz-web.de
Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell