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Neues Deutschland: Neues Deutschland, Berlin, zu Afghanistan

Berlin (ots)

Afghanistan hat sich in den internationalen Medien
zurück gemeldet. Aber nicht mit der Erfolgsstory von Befriedung und 
Wiederaufbau, die der Westen nach dem Einmarsch US-geführter Truppen 
und dem Sturz des Taliban-Regimes Ende 2001 versprochen hatte. 
Inzwischen, so vermeldete die »Washington Post« am Sonntag, fliegt 
die Luftwaffe der USA in dem Land am Hindukusch doppelt so viele 
Angriffe wie in Irak. Erklärtes Ziel sind die wiedererstarkenden 
Taliban im Landessüden.
Das Rezept ist bekannt: Wenn dem Weißen Haus die Entwicklung 
entgleitet, ob nun in Irak oder  jetzt in Afghanistan, wird zu 
verstärkten Militäreinsätzen gegriffen. Dabei war das Fiasko 
vorauszusehen. Zwar wird seit Jahren von einem notwendigen Neuanfang 
in dem asiatischen Land gesprochen, ein Konzept dafür liegt jedoch 
bis heute nicht vor. Zwar wurde immer wieder die durchgreifende 
Demokratisierung Afghanistans gefordert, die Unterstützung 
beschränkte sich aber nur auf den USA-hörigen Präsidenten Karsai. 
Zwar feierten Medien die Zusage von Hilfsgeldern für die 
wirtschaftliche Rekonstruktion des Gebirgsstaates. Dass die Mittel 
nur teilweise geflossen und selten bei den Bedürftigen angekommen 
sind, wurde kaum vermeldet. Ebenso wenig übrigens, dass die 
Luftschläge verheerende »Kollateralschäden« unter der 
Zivilbevölkerung fordern. Aber bekanntlich nimmt es Washington weder 
in Afghanistan noch in Irak  mit dem Menschen- und Völkerrecht so 
genau.

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