Mitteldeutsche Zeitung: SPD
Bullerjahn will Forum Ost gegen SPD-Vorstand in Stellung bringen
Halle (ots)
Für den Fall, dass künftig kein Ostdeutscher mehr dem SPD-Bundesvorstand angehört, will der bisherige Bundesvize, Jens Bullerjahn, das Forum Ost seiner Partei gegen den Bundesvorstand und die westdeutschen Landesverbände in Stellung bringen. "Wir müssen dann auf diese Weise die Interessen des Osten in den inhaltlichen, personellen und strukturellen Debatten in der Partei vertreten und uns so stärker mit dem Vorstand und den Westdeutschen anlegen", erklärte Sachsen-Anhalts Vize-Ministerpräsident und Finanzminister der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Samstag-Ausgabe). Bullerjahn, der dem Forum Ost vorsteht, reagierte damit auf die gestern öffentlich gewordenen Vorstellungen von Parteichef Kurt Beck, künftig keinen Ostdeutschen mehr in den Bundesvorstand integrieren zu wollen. Beck hat als künftige Vize Außenminister Frank-Walter Steinmeier, Finanzminister Peer Steinbrück und die Parteilinke Andrea Nahles benannt.
"Die Debatte um eine neues Programm kann ohne den Osten aber nicht funktionieren", erklärte Bullerjahn der MZ. Becks Personalvorschläge würden bei den Ostdeutschen und in der ostdeutschen Sozialdemokratie "natürlich" den Eindruck vermitteln, der Osten in der SPD keine Rolle mehr. "Wer das will, muss auch wissen, zu welchen Reaktionen das führt", so Bullerjahn. Im Gegensatz zur SPD trete die CDU zur nächsten Bundestagswahl mit einer Spitzenkandidatin aus dem Osten an.
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Mitteldeutsche Zeitung
Chefredaktion
Tel.: 0345/565-4307
Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell