Stuttgarter Zeitung: Besetzung des Aufsichtsrates der Porsche Holding kristallisiert sich heraus: Huber, Hück und Osterloh als Porsche-Kontrolleure im Gespräch
Stuttgart (ots)
Der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber und der VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh könnten nach Informationen der Stuttgarter Zeitung auf der Hauptversammlung der Porsche Automobil Holding am 30. Januar in den Aufsichtsrat einziehen. Auch Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück wird in dem Kontrollgremium des größten europäischen Autokonzerns einen Sitz haben, ebenso Hans Baur, der Erste Bevollmächtigte der Stuttgarter IG Metall. Sechs Arbeitnehmervertreter sind insgesamt vorgesehen. Die zwei verbleibenden Kandidaten kommen aus dem Kreis der bisherigen Aufsichtsratsmitglieder bei VW und Porsche.
Bestellt werden die Arbeitnehmervertreter des zwölfköpfigen Kontrollgremiums vom Betriebsrat der Dachgesellschaft. Dabei ist festgelegt, dass jeweils zwei der sechs Plätze für die IG Metall, für Vertreter des Stuttgarter Sportwagenherstellers und für VW reserviert werden. Bisher saßen auf der Arbeitnehmerbank des Aufsichtsrats der Porsche Automobil Holding SE ausschließlich Betriebsräte von Porsche und zwei Vertreter der Stuttgarter IG Metall. Weil Porsche mit der Aufstockung der VW-Beteiligung auf 35 Prozent de facto stets die Mehrheit auf den Hauptversammlungen der Wolfsburger hat, ist VW jedoch von einer reinen Finanzbeteiligung zu einer operativen Tochtergesellschaft geworden und zieht somit in das Kontrollgremium ein.
Bei den Kapitalvertretern der Porsche Automobil Holding wird es laut der Tagesordnung der Hauptversammlung keine personellen Änderungen geben. Hier sollen Wolfgang, Ferdinand Oliver und Hans-Peter Porsche für den einen Familienstamm, Ferdinand und Hans Michel Piëch für den zweiten Familienstamm und der frühere Henkel-Chef Ulrich Lehner in ihren Ämtern bestätigt werden. An der Wiederwahl besteht kein Zweifel, weil die Porsches und Piëchs sämtliche stimmberechtigte Stammaktien halten.
Nach einer langen Zeit mit schwerwiegenden gegenseitigen Vorwürfen der Arbeitnehmervertreter von Volkswagen und Porsche und einem juristischen Tauziehen hat sich in den letzten Wochen eine deutliche Entspannung abgezeichnet. Demnach könnte der Streit um die Mitbestimmung in der Holding nach Informationen der Stuttgarter Zeitung noch im Januar beigelegt werden.
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