Stuttgarter Zeitung: Die jugend- und familienpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Caren Marks, zu den Plänen, das Jugendschutzgesetz zu verschärfen: "Schröders Sommerloch-Theater auf Kosten der Jugend"
Stuttgart (ots)
Die jugendpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Caren Marks, kritisiert die Pläne der Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) für ein verschärftes jugendliches Ausgehverbot als "völlig absurde Vorstellung" und "blinden Aktionismus". "Das wirkt wie Schröders Sommerloch-Theater auf Kosten der Jugend", sagte sie im Gespräch mit der "Stuttgarter Zeitung" (Dienstagausgabe). Das Vorhaben sei "an Unkenntnis über das Leben der Jugend heute kaum zu überbieten". Alkoholmissbrauch werde damit in keiner Weise bekämpft. Stattdessen würde man der großen Mehrheit von Jugendlichen, die mit Gleichaltrigen bei Konzerten, Sportveranstaltungen und Festen öffentlicher Träger von 20 Uhr an Spaß haben wollen, sinnvolle Freizeitmöglichkeiten nehmen.
"Unser Jugendschutzgesetz ist richtig gut", sagte die SPD-Politikerin aus Hannover. Es ziehe klare Grenzen und führe die jungen Menschen maßvoll an das Leben der Erwachsenen heran. Das Problem sei die Einhaltung des Gesetzes. "Ausgebaut werden müssen Aufklärung und Prävention im Umgang mit Alkoholkonsum sowie teilweise auch die Kontrolle an den Abgabestellen", forderte Marks. Jugendliche, die Gesetze umgehen, werde es immer geben. "Zunächst muss jedoch die Eigenverantwortung von Jugendlichen gestärkt werden", sagte Caren Marks der StZ. Der Vorschlag aus dem Familienministerium komme stattdessen "einer Entmündigung der jungen Menschen gleich". Es sei ja nicht so, dass sich diese bei allen öffentlichen Abendveranstaltungen prinzipiell dem Alkoholrausch hingäben. Marks: "Mit der SPD wird es definitiv keinen Rückfall in eine Jugendpolitik geben, die das Ziel hat, immer mehr Verbote auszusprechen."
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