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Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu neuer Anti-Euro-Partei

Stuttgart (ots)

Die eurokritischen Stimmen in Deutschland haben es schwer, an politisch entscheidender Stelle Gehör zu finden. Das liegt weniger daran, dass es diese Stimmen nicht gäbe. Alle Umfragen zu Europathemen deuten darauf hin, dass es durchaus Bürger gibt, die den Rettungsbemühungen der Regierung Merkel skeptisch bis ablehnend gegenüberstehen. Es liegt vor allem daran, dass die Skepsis in den Bundestag fast ausschließlich von der Linkspartei transportiert wird. Ansonsten herrscht dort eine CDU-CSU-FDP-SPD-GRÜNE-Koalition, die in den Grundfragen der Eurorettung bisher stets geschlossen für den Kurs der Kanzlerin stimmte.

Angesichts dieser Ausgangslage ist es verständlich, dass sich mit der "Alternative für Deutschland" (AfD) eine neue Partei Hoffnungen macht, durch die Bundestagswahl zur parlamentarischen Stimme der Euroskeptiker zu werden. Allerdings muss nun auch die "Alternative" die Schlüsselfragen jeder Parteineuschöpfung beantworten: Hat sie über das Nein zur Regierungspolitik hinaus tragfähige eigene Antworten auf die Krise? Kann sie in kürzester Zeit eine wahlkampffähige Organisation aufbauen? Präsentiert sie überzeugende Kandidaten - oder wird sie zum Sammelbecken von Spinnern und Sektierern? Bis jetzt bleibt die Partei auf alle drei Fragen positive Antworten schuldig.

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