Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Amnesty-Bericht/Todesstrafe
Stuttgart (ots)
Es wird noch sehr lange dauern, bis das staatlich sanktionierte Töten auf der Welt ein Ende findet. In zahlreichen Köpfen ist die Vorstellung fest verankert, dass der Tod eine gerechte Form der Strafe ist. Chinesen und Amerikaner haben in diesem Punkt die gleichen Ansichten.
Der Kampf gegen die Todesstrafe ist langwierig, aber es lohnt sich, ihn zu führen. Ebenso wie zahlreiche Verbrechen, die mit dieser finalen Strafe belegt sind, lastet auf ihr selbst der Makel der Unmenschlichkeit. Zudem zeigen moderne Analysemethoden wie DNA-Tests, dass Schuldspruch und Schuld nicht immer zusammenfallen. Das gilt auch in den Ländern, denen allgemein eine Rechtsstaatlichkeit zugebilligt wird. Und in der Tat, es gibt Zeichen der Hoffnung. 111 Mitglieder haben sich in der letzten UN-Generalversammlung für ein Moratorium ausgesprochen, so viele wie noch nie in der alle zwei Jahre wiederholten Abstimmung. Noch sind 41 Gegenstimmen zu viel, aber die Richtung stimmt.
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