Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Porsche/VW/Härter/Prozess
Stuttgart (ots)
Im Fall VW-Porsche besteht der wahre Skandal darin, dass sein der frühere Porsche-Finanzchef Härter und sein damaliger Chef Wiedeking Porsche im Sommer 2009 fast an die Wand gefahren hätten; ein Insolvenzantrag war damals ein sehr reales Schreckgespenst. Und was ist passiert? Die Verhältnisse drehten sich um: Porsche musste den Übernahmeversuch abbrechen, stattdessen übernahm Volkswagen Porsche. Wiedeking und Härter verloren ihre Jobs, wurden heimgeschickt - mit Abfindungen in Höhe von 50 und 12,5 Millionen Euro. Zur Kasse gebeten für das Fiasko wurden sie mit keinem Eurocent.
Ursprünglich verfolgten die Ermittler einen ehrgeizigen Ansatz und wollten den Nachweis erbringen, dass Wiedeking und Härter die Schädigung des eigenen Unternehmens in Kauf genommen haben. Sie sind gescheitert, weil es in den Gesetzen keine strikten Vorschriften gibt, die Manager für ihr Handeln in die Haftung nehmen. Es ist also nicht die Justiz, die versagt; der Gesetzgeber muss endlich reagieren.
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