Stuttgarter Zeitung: Späte Reaktion
Kommentar zu Japan/Fukushima
Stuttgart (ots)
Zweieinhalb Jahre ist die Atomkatastrophe von Fukushima her. Doch erst jetzt, nach Stromausfällen und dem Entweichen von Hunderten Tonnen radioaktiven Wassers, greift die japanische Regierung nach der Kontrolle über die Krisenbewältigung am AKW. Weder die Vorgängerregierung noch das Abe-Kabinett interessierten sich ernsthaft für die Lösung der Probleme. Eine schlampige Informationspolitik und hanebüchene Fehler blieben. Die jetzige Aktivität fällt in einen interessanten zeitlichen Zusammenhang: Am 7. September wird entschieden, wer die Olympischen Spiele 2020 ausrichten soll: Madrid, Istanbul oder Tokio? Japans Regierende müssen sich die Frage gefallen lassen, ob ihr plötzliches Engagement am AKW Fukushima nur dem Zweck dient, nach außen ein besseres Bild abzugeben.
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