Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
DFV:"Hilfe zur Selbsthilfe statt ständige EU-Truppe"
Expertengespräch zu Maßnahmen des Katastrophenschutzes in Europa
Berlin (ots)
"Wir begrüßen ein Netzwerk zu Ausbildung und Erfahrungsaustausch im Katastrophenschutz der Feuerwehren, eine verbesserte Koordinierung der EU-weiten Einsätze und die konsequente Umsetzung der einheitlichen europäischen Notrufnummer 112", erklärte Ralf Ackermann, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), bei einem Expertengespräch in Brüssel.
Das Europäische Parlament hatte kürzlich eine Resolution zum Thema Katastrophenschutz abgefasst. Dazu hatten der DFV und die Hessische Landesvertretung zu einer Expertenrunde in die Vertretung der deutschen Feuerwehren bei der Europäischen Union geladen. Diese befindet sich in der Hessischen Landesvertretung in Brüssel.
Zahlreiche Abgeordnete des Europäischen Parlaments und Vertreter der EU-Kommission diskutierten mit der Staatssekretärin des Hessischen Innenministeriums, Oda Scheibelhuber, sowie Vertretern des Bundesministeriums des Innern, der Hessischen Landesvertretung, des Deutschen Feuerwehrverbandes und der Landesfeuerwehrverbände über die EU-Pläne.
"Einem freiwilligen Pool von Einsatzkräften in Modulen auf nationaler Ebene, die von der EU abgerufen werden können, stehen wir positiv gegenüber, wenn die notwendigen organisatorischen Voraussetzungen geschaffen werden können", bilanzierte Ackermann. Die deutschen Feuerwehren wenden sich jedoch gegen eine ständig stehende Katastrophenschutztruppe und deren Finanzierung: "Wir fordern und fördern den Aufbau und die Stärkung der regionalen Strukturen von Einsatzkräften unter der Maßgabe ,Hilfe zur Selbsthilfe'. Gerade bei den Hitzewellen etwa im Mittelmeerraum ist es notwendig, über zusätzliche personelle und materielle Ressourcen mit qualifizierter Ausbildung zu verfügen und zur Unterstützung Freiwillige Feuerwehren bereits im Vorfeld zu stärken und einen flächendeckenden Brandschutz aufzubauen", erläuterte der für die Internationalen Beziehungen zuständige Vizepräsident die Hintergründe.
"Jede Änderung im System ist darauf zu überprüfen, ob sie die bereits vorhandenen Selbstorganisationskräfte schwächen oder behindern würde", warnte Staatssekretärin Oda Scheibelhuber. Sie lobte zudem das deutsche Netz des flächendeckenden Brandschutzes, das überwiegend auf ehrenamtlichem Personal basiert.
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