Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
DFV: Feuerwehrärzte warnen: Nicht jede Brandwunde kühlen!
Berlin (ots)
Kühlen bis der Schmerz nachlässt, diese alte Erste-Hilfe-Regel für Verbrennungen ist nach neuesten medizinischen Kenntnissen nicht mehr in jedem Fall richtig. Deutschlands Feuerwehrärzte stellen am Freitag in Fulda eine neue Behandlungsrichtlinie vor, mit der Unterkühlungen und daraus folgende Komplikationen vermieden werden sollen. Prof. Dr. Peter Sefrin, Bundesfeuerwehrarzt des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), warnt: "Gerade bei der Kühlung von Brandwunden werden gravierende Fehler gemacht. Die Anwendung von Leitungswasser zur Minderung des Schmerzes ist nur für kleinere Wunden indiziert."
Sefrin wird die DFV-Empfehlung zur Behandlung von Brandwunden im Rahmen des Fachkongresses der Ausstellung RETTmobil 2003 vorstellen und erläutern. Die RETTmobil 2003 findet vom 22. bis 24. Mai auf dem Galerie-Gelände in Fulda statt. Mehr als 100 Aussteller zeigen Rettungsfahrzeuge und -geräte. Der Bundesfeuerwehrarzt hat die wissenschaftliche Leitung des begleitenden Fachkongresses.
Zur Problematik der Brandwunden sagt Prof. Dr. Sefrin: "Die Dauer der Kühlung sollte auf zehn bis höchsten 15 Minuten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beschränkt sein. Großflächige Verbrennungen dürfen nur kurzfristig abgelöscht und nicht länger mit Wasser behandelt werden, weil besonders bei Kindern und älteren Menschen die Gefahr der Unterkühlung besteht. Dies kann in der Folge zu schwerwiegenden Komplikationen führen, insbesondere zu Gerinnungsstörungen und Infektionen."
Sefrin weiter: "Nach dem Ablöschen müssen die vorher brennenden oder schwellenden Kleidungsstücke, sofern sie nicht mit der Haut verklebt sind, wegen eines möglichen Hitzestaus entfernt werden. Bei Verbrennungen, die mehr als fünf bis zehn Prozent der Körperoberfläche betreffen, sollte in jedem Falle der Notarzt gerufen werden, um eine frühe Behandlung auch gegen die Schmerzen einleiten zu können."
Die entsprechende Empfehlung hat Sefrin mit dem DFV-Fachausschuss Gesundheitswesen/Rettungsdienst erarbeitet. Der Spitzenverband des Feuerwehrwesens begleitet die RETTmobil, die jetzt im dritten Jahr stattfindet, seit Anbeginn intensiv. Im Fachkongress ist der Deutsche Feuerwehrverband auch für den Themenblock "Kommunikation" zuständig. Dabei geht es vor allem um die Einführung eines digitalen Funksystems, das von den Feuerwehren mit Nachdruck gefordert wird. "Die Qualität der Rettungskette hängt ganz wesentlich von der Erreichbarkeit des Rettungsdienstes ab - aber der Rettungsdienst benötigt selbstverständlich auch ein Kommunikationsnetz zur Übertragung von Sprache und Daten, das dem Stand der Technik entspricht", betont DFV-Vizepräsident Albrecht Broemme, Landesbranddirektor von Berlin.
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