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Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)

Trauer um Todesopfer bei Bränden in Los Angeles
DFV: Schnellen Einsatz der Feuerwehren bei Waldbränden in Deutschland sichern

Berlin (ots)

"Diese Feuer überschreiten in ihrem Ausmaß alles, was wir uns in Deutschland vorstellen können. Unsere Gedanken sind bei den Einsatzkräften in Los Angeles, die unfassbar große Leistungen erbringen, um Menschenleben zu retten und die Brände zu bekämpfen", erklärt Hermann Schreck, Vizepräsident und ständiger Vertreter des Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), angesichts der weiterhin andauernden Ereignisse in Los Angeles. "Wir trauern gemeinsam um die bislang mehr als 20 Menschen, die ihr Leben durch die Brände verloren haben. Unzählige Opfer stehen vor den Trümmern ihrer Existenz. Die gigantischen wirtschaftlichen Schäden machen uns fassungslos", so Schreck.

Der Vorsitzende des Arbeitskreises Waldbrand im DFV, Dr. Ulrich Cimolino, weist darauf hin, dass Feuer in diesem Ausmaß und in dieser Dynamik in Deutschland aktuell sowie absehbar nicht möglich seien, da weder die Trockenheit und die Art der Vegetation vorhanden seien noch diese Stürme mit windgetriebenen Feuern vorkämen.

Cimolino stellte allerdings für Deutschland sechs Standpunkte auf:

  1. Längere Trockenheit lässt die Waldbrandgefährdung rapide steigen.
  2. Die Pflege und die Art der Vegetation beeinflusst die Risiken der Brandentstehung und noch mehr der Brandausbreitung massiv.
  3. Brennbare Vegetation rund um Gebäude oder Infrastruktur (insbesondere auch Windenergie-/Photovoltaikanlagen) kann im Brandfall schnell zu großen Schäden bzw. zum Totalverlust führen.
  4. Starker Wind kann das Feuer schnell verbreiten, wodurch auch problemlos größere Entfernungen übersprungen werden können - so etwa 2022 in der Sächsischen Schweiz bis zu fünf Kilometer.
  5. Beim Zusammentreffen von mehreren negativen Faktoren ist der Feuerwehr eine direkte Brandbekämpfung über Tage nicht möglich, sondern es kann allenfalls verteidigt werden.
  6. Die Bekämpfung von Vegetationsbränden erfordert sowohl eine besondere Taktik und Ausrüstung sowie geeignete Schutzkleidung als auch die Ausbildung daran beziehungsweise damit.

Der Deutsche Feuerwehrverband stellt im Rahmen seiner Facharbeit für die mehr als 1,4 Millionen Feuerwehrangehörige in Deutschland seit vielen Jahren Empfehlungen für die Einsatzkräfte zum Thema Vegetationsbrand bereit. Diese unter https://www.feuerwehrverband.de/fachliches/ak/ak-waldbrand/ herunterladbaren Dokumente befassen sich unter anderem mit Sicherheit und Taktik im Vegetationsbrandeinsatz sowie dem Einsatz von Luftfahrzeugen.

DFV-Vizepräsident Hermann Schreck stellt die Bedeutung der in Deutschland in jeder Gemeinde verfügbaren Feuerwehren heraus: "Knapp 94 Prozent der Einsatzkräfte kommen dabei aus dem Ehrenamt! Sie sind damit sehr schnell an jedem Einsatzort, sind ortskundig und können Brände sehr oft erfolgreich bereits in einem frühen Stadium bekämpfen - und damit verhindern, dass größere Feuer entstehen."

Zur Erhaltung und Verbesserung dieser Fähigkeiten der deutschen Feuerwehren auch in der Zukunft sind nach Auffassung des Vorsitzenden des Arbeitskreises Waldbrand des Deutschen Feuerwehrverbandes folgende Punkte nötig:

  1. Das System der flächendeckenden Verfügbarkeit in der Regel ehrenamtlicher Einsatzkräfte zu erhalten und zu fördern
  2. Grundlagenschulungen für jede Einsatzkraft in den Besonderheiten der Vegetationsbrandbekämpfung anzubieten
  3. Die richtige Ausstattung von der Persönlichen Schutzausrüstung bis zu Löschfahrzeugen für die Vegetationsbrandbekämpfung oder leistungsfähigen Wasserfördersystemen und Wassertransportsystemen vorzuhalten und gegebenenfalls auch organisationsübergreifend einzusetzen
  4. Spezialisten für Sonderaufgaben in ausreichender Anzahl auszubilden und verteilt vorzuhalten
  5. Die Möglichkeiten in Fähigkeiten zu bündeln und damit auch überregional einfacher einsetzbar zu machen
  6. Das Führungssystem für dynamische Großschadenslagen besser auszustatten und auszubilden
  7. Den organisationsübergreifenden Einsatz von Spezialgerät (zum Beispiel Luftfahrzeugen) zu vereinfachen und vor allem finanziell nicht zu Lasten der betroffenen Gemeinden gehen zu lassen
  8. Den internationalen Austausch auf allen Ebenen noch weiter zu fördern und voneinander schneller zu lernen

Schreck mahnte abschließend, die lange vernachlässigten Aufgaben des Selbstschutzes in der Gefahrenabwehr wieder ernster zu nehmen. Der Bevölkerung beziehungsweise den Forstbetrieben und Waldeigentümern müssten die Grundlagen der Vermeidung von Brandrisiken besser vermittelt werden. Dazu gehörten die Vermeidung von Brandgefahren im Freien, die Reduzierung von Brandlasten rund um Gebäude und Infrastruktur sowie die Bedeutung von ausreichend befahrbaren Wegen und Möglichkeiten der Wasserentnahme für die Feuerwehr.

Pressekontakt:

Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Silvia Oestreicher
Telefon: 030-28 88 48 823
E-Mail: oestreicher@dfv.org

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