BVSE Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.
Keine Altkleidersammlung ist auch keine Lösung
Bonn (ots)
Die Lage auf dem Altkleidermarkt ist angespannt, die Preise im Keller und häufig sind die Altkleidercontainer überfüllt und vermüllt. Die Auswirkungen des stetig wachsenden Fast Fashion-Konsums machen ein wirtschaftlich tragfähiges Geschäft für alle Beteiligten der Textilrecyclingkette in den letzten Jahren verstärkt zum Drahtseilakt.
Seit Beginn des Corona-Lockdowns im letzten Jahr haben noch einmal gestiegene Mengen an abgegebenen Altkleidern und vor allem auch an Abfallanteilen landesweit zu katastrophalen Zuständen an den Altkleidersammelstellen geführt. In Folge zusammengebrochener Absatzmärkte, gestiegener Kosten und stellenweise übervoller Lagerbestände haben seit Anfang September erste Kommunen in einigen großen bundesdeutschen Städten entschieden, ihre Altkleidercontainer an den angestammten Sammelplätzen zu schließen oder gar ganz abzuziehen.
Der bvse-Fachverband Textilrecycling meint hingegen, dass das keine Lösung sein kann. "Die Sammlung einfach einzustellen und auf bessere Absatzbedingungen zu warten, um die Tätigkeit wieder aufzunehmen, kann trotz allem nicht zielführend sein und kommt dem eigentlichen Entsorgungsauftrag nicht nach", so Stefan Voigt, Vorsitzender des bvse-Fachverbandes Textilrecycling.
Die Unternehmen im bvse setzen vielmehr darauf, dass sich Kommunen mit der privaten Entsorgungswirtschaft auf die Aufnahme von Gesprächen über faire und umsetzbare Lösungswege verständigen. Der bvse Fachverband Textilrecycling glaubt, dass jetzt kurzfristig Gespräche zwischen Kommunen und den Textilrecyclingunternehmen geführt werden sollten. Über faire und wirtschaftlich tragfähige Ausschreibungen auf Grundlage bestehender Qualitätsstandards zur hochwertigen Sammlung von Altkleidern sollte es den Bürgern schnell wieder möglich gemacht werden, ausgediente Kleidung an den nun verwaisten kommunalen Stellplätzen abzugeben. "Wir möchten sicherstellen, dass Altkleider weiterhin einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zugeführt werden und nicht über die Restmülltonne in der Verbrennung landen und bieten den Kommunen gerne Unterstützung bei der Erfüllung ihrer Daseinsvorsorge an", erklärte Voigt.
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