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Private Krankenversicherer suchen ihr Heil im Geschäft mit Zusatzversicherungen

Hamburg (ots)

Rund sieben von zehn privaten
Krankenversicherungen wollen primär im Geschäft mit 
Zusatzversicherungen Neukunden gewinnen. Das entspricht einer Zunahme
von knapp 20 Prozentpunkten gegenüber 2006. Mit dieser Strategie 
reagieren die privaten Träger auf den dramatischen Einbruch beim 
Abschluss von Vollversicherungen. Für das erste Halbjahr 2008 schlug 
ein Minus von fast 40 Prozent zu Buche. Für 2009 wird ein weiterer 
Abwärtstrend prognostiziert. Das sind die Ergebnisse der Studie 
"Branchenkompass 2008 Versicherungen" von Steria Mummert Consulting 
in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.
Um die lukrative Gruppe der Kassenpatienten von den Vorzügen einer
privaten Krankenzusatzversicherung zu überzeugen, sind kreative Ideen
der Produktmanager gefragt. Aus diesem Grund investiert bereits jede 
fünfte PKV in die Entwicklung neuer Angebote - mehr als in jeder 
anderen Versicherungssparte. Die Bandbreite der Ideen reicht von 
zusätzlichen Produkten zur Kostenübernahme beim Zahnersatz über die 
Heilpraktikerbehandlung bis hin zur Chefarztbehandlung im 
Krankenhaus. Darüber hinaus planen die privaten Assekuranzen, ihre 
vorhandenen Produkte durch mehr Qualität und Service zu veredeln.
Mit den Investitionen in Zusatzversicherungsprodukte bereiten sich
die privaten Krankenversicherer auf eine langfristige 
Marktverschiebung vor. Denn die private Krankenvollversicherung 
verliert als Hauptprodukt der PKV immer mehr an Bedeutung - eine 
Folge der Gesundheitsreform, die den Zugang gesetzlich Versicherter 
zur PKV drastisch erschwert hat. Die Wachstumsaussichten der privaten
Krankenversicherer sind dementsprechend verhalten. Mehr als die 
Hälfte der Topentscheider in der privaten Trägerschaft prognostiziert
Umsatzrückgänge oder bestenfalls stagnierende Geschäfte. Zum 
Vergleich: Vor drei Jahren erwartete nur jeder vierte Befragte 
Umsatzeinbußen in der Krankenversicherung.
Die Gesundheitsreform und ihre Folgen für die private Assekuranz 
stehen damit symptomatisch für die Herausforderungen, mit denen die 
Branche insgesamt konfrontiert ist. Fast jeder zweite Topentscheider 
der Versicherungsbranche sieht die Vorbereitungen auf gesetzliche 
Änderungen durch das eigene Haus als zentrale Zukunftsaufgabe an.
Hintergrundinformationen
Im Juni 2008 befragte forsa im Auftrag von Steria Mummert Consulting 
100 Entscheider aus 100 der größten Versicherungsgesellschaften 
Deutschlands über ihre Investitionsziele und ihre Marktpolitik bis 
2011. Die Entscheider vertreten die wichtigsten Sparten der Personen-
und Schadenversicherung: Leben, Kranken, Kfz, Haftpflicht, 
Industrie/Gewerbe, Transport, Rechtsschutz und andere 
Sachversicherungen. Befragt wurden die Vorstandsvorsitzenden, 
Vorstandsmitglieder oder die Leiter der für Investitionen zuständigen
Finanz- und Entwicklungsabteilungen. Die Befragungen wurden mit der 
Methode des Computer Assisted Telephone Interview (CATI) 
durchgeführt.

Pressekontakt:

Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de

Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de

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