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Betrug mit ec-Karten: kein Ende in Sicht

Hamburg (ots)

Für einen Einkauf mit ec-Karte braucht der Kunde
meist nicht mehr als eine Unterschrift. Dadurch haben Betrüger
leichtes Spiel: 2003 stieg die Zahl der Betrugsfälle beträchtlich an.
Das Bundeskriminalamt registrierte über 64.000 Delikte – ein Plus von
60 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und kein Ende in Sicht: Das
unsichere elektronische Lastschriftverfahren (ELV) steht beim
Einzelhandel immer noch hoch im Kurs. Zwar verloren die Händler
allein 2003 über 57 Millionen Euro, weil Lastschriften nicht
eingelöst werden konnten. Trotzdem nutzen bisher nur 40 Prozent aller
Geschäfte das sichere Electronic-Cash-Verfahren mit PIN-Eingabe.
Frühestens in drei Jahren will der Handel vom Lastschriftverfahren
abrücken. Die Zahl der Betrugsfälle wird bis dahin weiter ansteigen,
so eine Einschätzung der Mummert Consulting AG.
Neben den millionenschweren Forderungsausfällen entstehen den
Händlern bei geplatzten Lastschriften zusätzliche Bearbeitungskosten
von mehr als 25 Euro pro Betrugsfall, so die Experten von Mummert
Consulting. Denn die Geschäfte müssen eine Gebühr an ihre Bank
entrichten, wenn eine Lastschrift nicht eingelöst wird. Außerdem muss
die Adresse des Käufers ermittelt sowie der Kartenbetrug angezeigt
werden – dies verursacht zusätzliche Prozesskosten.
Trotzdem will der Einzelhandel nicht vom Lastschriftverfahren
abrücken. Der Grund: Nach eigenen Angaben sind die Forderungsausfälle
umgelegt auf alle Lastschriftzahlungen günstiger als die Gebühren
beim Electronic Cash. Bei der sicheren Variante des bargeldlosen
Bezahlens müssen die Unternehmer bei jedem Kauf 0,3 Prozent des
Umsatzes an die Bank abführen, während beim Lastschriftverfahren
weniger als 2,5 Cent an Kosten anfallen. Aktuelle Statistiken
bestätigen die geringe Akzeptanz von Electronic Cash seitens der
Händler: Nur sieben Prozent des Einzelhandelsumsatzes bezahlten die
Deutschen im Jahr 2003 mit Karte und Geheimzahl. Das
Lastschriftverfahren hatte mit 17,7 Prozent deutlich die Nase vorn.
Die betroffenen Kunden verlieren derweil weiter Geld: Zwar können
geprellte Konsumenten innerhalb von sechs Wochen den zu Unrecht
abgebuchten Betrag zurückverlangen, da der Verkäufer beim
Lastschriftverfahren die Verantwortung trägt. Doch die meisten
Geschädigten fordern kein Geld zurück, da sie den Betrug nicht
rechtzeitig bemerken. Zusätzlich müssen Betrugsopfer fürchten, dass
ihre ec-Karten an der Ladenkasse nicht mehr akzeptiert werden, da
viele Unternehmen die Kontonummern der Kunden, die Lastschriften
zurückgehen ließen, an andere Händler weitergeben.
Auf mehr Sicherheit beim bargeldlosen Einkauf warten die Deutschen
bis heute vergeblich: Sie müssen damit rechnen, dass sich
Kartenmissbrauch weiter ausweitet. Erst wenn die Kosten durch
Zahlungsausfälle umgelegt auf alle Lastschriftzahlungen annähernd so
hoch sind wie die Electronic-Cash-Gebühren, wird der Einzelhandel dem
Bezahlen mit PIN den Vorzug geben. Dies wird nach einer Hochrechnung
der Mummert Consulting AG unter heutigen Bedingungen in drei Jahren
der Fall sein.
ots-Originaltext: Mummert Consulting AG
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=50272

Kontakt:

Pressesprecher
Jörg Forthmann
Telefon: 040 / 227 03-7787
Fax: 040 / 227 03-7961
Email: Joerg.Forthmann@mummert.de
Internet: www.mummert-consulting.de

Original-Content von: Sopra Steria SE, übermittelt durch news aktuell

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