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Versicherer forcieren den Policenverkauf über den Einzelhandel

Hamburg (ots)

Die Versicherer wollen im Vertrieb künftig stärker
mit finanzfremden Branchen kooperieren. So plant beispielsweise knapp
ein Viertel der Assekuranzen für die kommenden Jahre eine 
Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel. Noch im Vorjahr interessierten 
sich nur halb so viele Versicherungsgesellschaften für diese Art 
Kooperationen. Das zeigt der aktuelle Branchenkompass Versicherungen,
eine Studie von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem 
F.A.Z.-Institut. Auch in anderen Branchen, wie Automobil und 
Mobilfunk, steigt die Kooperationsbereitschaft an.
Vor allem die Schadenversicherer richten ihren Blick auf die 
Einzelhändler. 28 Prozent der befragten Topentscheider dieser 
Versicherungssparte planen, bis zum Jahr 2008 entsprechende 
Kooperationen auf den Weg zu bringen. Der Einzelhandel ist dabei 
insbesondere an Versicherungen interessiert, die seine verkauften 
Produkte vor Ausfällen oder Diebstahl schützen. Der Vorteil: Die 
Unternehmen bauen sich ein Zusatzgeschäft auf und positionieren sich 
mit neuen exklusiven Zusatzangeboten gegenüber der Konkurrenz. Die 
Assekuranzen verfolgen ähnliche Ziele, ihnen soll die Zusammenarbeit 
ebenfalls strategische Wettbewerbsvorteile einbringen. Der 
Einzelhandel bietet den Versicherern eine gute Marketingplattform, um
neue Kundengruppen anzusprechen.
Die Versicherungsgesellschaften sind aber auch an 
Vertriebspartnern aus anderen Branchen interessiert. Die beliebtesten
Kooperationspartner sind weiterhin die Kfz-Hersteller. Jeder dritte 
befragte Topentscheider will künftig mit der Automobilindustrie beim 
Verkauf von Policen kooperieren. Unter den großen Versicherern kann 
sich sogar jeder zweite eine derartige Zusammenarbeit vorstellen. Bei
den nur auf Kfz-Versicherungen spezialisierten Unternehmen wollen 
sogar zwei von drei mit der Fahrzeugindustrie kooperieren. Der 
Wunsch, mit Automobilbauern zusammenzuarbeiten, beschränkt sich nicht
nur auf Kfz-Policen. Auch Unfall-, Rechtsschutz- oder 
Restschuldversicherungen eignen sich für das Geschäft mit den 
Fahrzeugherstellern. Viele Kooperationsmöglichkeiten sind allerdings 
bereits ausgeschöpft: So hat sich der Großteil der herstellereigenen 
Autobanken schon für Kooperationspartner entschieden. Nur einige 
ausländische Hersteller haben noch keine Vertriebspartner. Im 
Schadenmanagment sind noch Chancen, mit freien Werkstattnetzen 
zusammenzuarbeiten.
Möglichkeiten einer Kooperation bestehen noch mit 
Mobilfunkunternehmen und Energieversorgern. Doch die Assekuranzen 
schauen sich hier nur vereinzelt nach Vertriebspartnern um: Nur 14 
Prozent der befragten Führungskräfte beabsichtigen bis 2008 den 
Vertrieb von Policen mittels Mobilfunkunternehmen. Das ist ein 
Anstieg von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders 
attraktiv ist beispielsweise der Verkauf von Handyversicherungen. 
Jeder fünfte Schadenversicherer will mit einem Mobilfunkanbieter 
zusammenarbeiten. Nur jede zehnte Versicherungsgesellschaft plant 
hingegen Vertragsabschlüsse über Energieunternehmen.
Der Branchenkompass 2006 Versicherungen ist eine regelmäßige 
Studie von Steria Mummert Consulting und des F.A.Z.-Instituts. Das 
Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte dazu 100 Führungskräfte aus
100 der größten Versicherungsgesellschaften Deutschlands über ihre 
Investitionsziele und ihre Marktpolitik bis zum Jahr 2008.
Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 227 03-7787
Fax: (040) 227 03-7961 
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de

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