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Lübecker Nachrichten: Riesenbetrug mit gefälschten Busfahrkarten

Lübeck (ots)

Eine Bande professioneller Fahrkartenfälscher
bringt die ohnehin wirtschaftlich angeschlagenen  Lübecker Stadtwerke
in Bedrängnis: In den Bussen des Stadtverkehrs tauchen seit einiger 
Zeit mehrmals am Tag gefälschte Monatstickets auf. Insbesondere 
sollen Schülerkarten betroffen sein. Dies berichten die  "Lübecker 
Nachrichten" (Samstag-Ausgabe).
Nach Angaben der Polizei Lübeck sind bereits mehr als 100 Fälle zur 
Anzeige gebracht worden. Auch wer die Tickets in gutem Glauben 
erworben habe, so ein Polizeisprecher, müsse mit einem Strafverfahren
wegen Urkundenfälschung und Schwarzfahren rechnen. "Wir warnen daher 
eindringlich davor, Fahrkarten des Stadtverkehrs außerhalb der 
offiziellen Verkaufsstellen zu erwerben", so der Sprecher.
Lars Hertrampf, Sprecher der Stadtwerke, nennt die Fälschungen ein 
"Riesenproblem". Der tatsächliche Umfang lasse sich zwar nur erahnen.
"Das Ganze hat aber mittlerweile so eine Größenordnung angenommen, 
dass wir jetzt alle Schulen der Stadt angeschrieben haben, um die 
Schüler aufzuklären und auch um Mithilfe zu bitten." Hertrampf 
bescheinigt den Fälschern, "systematisch und professionell" 
vorzugehen. Außenstehende könnten die Plagiate in keiner Weise von 
den echten Karten unterscheiden. Erst bei der Kontrolle im Bus falle 
die Ticket-Blüte auf.
Besonders pikant:Vor kurzem wurden dem Unternehmen drei 
Fahrkartenrollen im Gesamtwert von 105 000 Euro entwendet. "Wir 
wissen zurzeit noch nicht, wie das passieren konnte oder wann das 
passiert ist", sagt Hertrampf. Einen Einbruch habe es nicht gegeben, 
außerdem war das wertvolle Papier besonders gesichert. Dass der 
Verantwortliche möglicherweise in den eigenen Reihen zu suchen ist, 
will Hertrampf daher nicht ausschließen.
Wer die Fälschungen in Umlauf bringt und auf welche Weise, ist aber 
bislang völlig unklar. Zwar hat die Polizei nach Hinweisen bereits 
mehrere Wohnungen in der Hansestadt durchsucht, einen Durchbruch in 
den Ermittlungen brachte das allerdings nicht. Sicher ist jedoch, 
dass Schüler von den Kartenhändlern gezielt angesprochen werden. Für 
die Kinder und Jugendlichen ist das ein verlockendes Geschäft, da die
Karten deutlich unter den offiziellen Preisen angeboten werden. "Wenn
am Mittwoch die Schule beginnt, werden die Kartenhändler mit 
Sicherheit wieder auf den Plan treten", vermutet ein Polizeisprecher.

Pressekontakt:

Lübecker Nachrichten
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Telefon: 0451/144 2256

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