Futtermittel: Verantwortungslosigkeit immer noch verbreitet / foodwatch fordert schärfere Sanktionen
Berlin (ots)
Nach dem Fund von Blei-verseuchtem Getreide in einem ehemaligen Flugzeughangar im brandenburgischen Werneuchen stellt sich die Frage der Konsequenzen. Die Parallelen zum Nitrofen-Fall in Malchin sind offensichtlich: Wieder wurden Liegenschaften trotz bekannter Altlastenproblematik zur Lagerung von Getreide genutzt. Behörden sind nicht informiert oder untätig und Unternehmen zeigen sich verantwortungslos gegenüber Verbraucherinteressen und menschlicher Gesundheit.
Auch die von der Ostsee-Zeitung gemeldeten Umstände, unter denen nach wie vor mehr als 1.000 Tonnen Nitrofen-verseuchtes Getreide in der sogenannten "Möbelhalle" in Malchin lagern, lassen keine gewachsene Sensibilität von Politik und Futtermittel-Unternehmen erkennen: "Das bestehende Futtermittelgesetz und die Futtermittelverordnung reichen nicht aus, um Verbrauchersicherheit zu garantieren. Wer allein auf die Sorgfaltspflicht und Einsichtsfähigkeit der Futtermittel-Branche baut, spielt mit der Gesundheit der Bevölkerung", kritisiert Thilo Bode von foodwatch.
foodwatch fordert die Bundesregierung daher auf, im Futtermittelrecht schnellstmöglich die Registrierung aller Lagerstätten zu verankern, die unternehmerischen Sorgfaltspflichten für die Beschaffenheit der Lagerstätten zu definieren und die strafrechtlichen Bestimmungen bei fahrlässigen und vorsätzlichen Verstößen zu verschärfen. Über das Schadensersatzrecht muss der Umfang der Haftung erhöht werden. "Wenn Futterunternehmen die Schutzinteressen der Bevölkerung nach wie vor ignorieren, muss der Gesetzgeber durchgreifen", so Thilo Bode zu dem foodwatch-Vorstoß.
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