Alle Storys
Folgen
Keine Story von Deutscher Caritasverband e.V. mehr verpassen.

Deutscher Caritasverband e.V.

Desaster für die soziale Arbeit der Kirchen
Hessischer Abschied aus der sozialstaatlichen Verantwortung

Berlin/Freiburg (ots)

Ein Desaster für die soziale Arbeit der
Kirchen bedeutet für Caritaspräsident Peter Neher die weitgehende
Einstellung der staatlichen Mitfinanzierung sozialer Dienste durch
die hessische Landesregierung. Durch den Stopp der freiwilligen
Leistungen sind vor allem Aufgaben betroffen, für die es kein Entgelt
durch zum Beispiel Kranken- und Pflegekassen gibt. Das sind zum
Beispiel die Erziehungsberatung, Schuldnerberatung, Frauenhäuser,
Hilfen für Wohnungslose, für Suchtkranke und psychisch Kranke oder
die Arbeit in sozialen Brennpunkten. Zwar engagieren sich die
Caritasverbände hier auch mit beträchtlichen Eigenmitteln, dennoch
können nach Wegfall der staatlichen Mittel von rund vier Millionen
Euro allein für die Caritas viele Dienste nicht mehr aufrecht
erhalten werden. Zusätzlich gefährdet sind die Sozialdienste für
Migranten, da für sie komplementäre Mittel des Bundes in Höhe von
600.000 Euro entfallen.
"Es geht hier", so der Caritaspräsident, "um ureigenste Bereiche"
der Caritas und den "Kernbestand" ihres Auftrags. Betroffen seien
Menschen, die diese Unterstützung bitter nötig hätten und sich auf
diese verlassen müssten, "um ihr ohnehin schwieriges Lebens
einigermaßen bewältigen zu können". In Hessen verweigere sich das
Land in eklatanter Weise seiner Fürsorgepflicht für bedürftige
Personengruppen und dränge diese noch mehr an den Rand der
Gesellschaft. Als "Augenwischerei" bezeichnet Neher die hessischen
Kürzungspläne. "Es ist ja nicht so, dass die Probleme der Menschen
verschwunden wären, wenn es keine Mittel mehr für die Lösung dieser
Probleme gibt", betonte Neher. Aber die Menschen würden jetzt damit
allein gelassen, andererseits würden die Folgen der jetzigen
Versäumnisse die Gesellschaft künftig in noch gravierenderer Weise
belasten. Zu erwarten sei eine wachsende Verelendung vieler Menschen
und eine erhebliche Gefährdung des sozialen Friedens.
Für den Deutschen Caritasverband stelle der Fall Hessen eine
exemplarische Problematik von bundesweiter Bedeutung dar. "Wenn das
skandalöse hessische Beispiel Schule macht", befürchtet der
Caritaspräsident, "dann muss man fragen, ob der Staat künftig
überhaupt noch seiner im Grundgesetz verankerten sozialstaatlichen
Verantwortung nachkommt und willens ist, das Soziale zu gestalten."

Pressekontakt:

Deutscher Caritasverband e.V.
Dr. Thomas Broch
Karlstraße 40
79104 Freiburg
Tel.: 0761 / 200 419
Email: thomas.broch@caritas.de

Original-Content von: Deutscher Caritasverband e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Deutscher Caritasverband e.V.
Weitere Storys: Deutscher Caritasverband e.V.