Elektronische Gesundheitskarte startet in Heilbronn
Vertragsunterzeichnung gibt Startschuss für Test mit 10.000 Versicherten
Stuttgart (ots)
Heilbronn ist Vorreiter bei der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte. "Damit sind in Baden-Württemberg die Weichen in Richtung Modernisierung des Gesundheitswesens gelegt", sagte die Arbeits- und Sozialministerin Dr. Monika Stolz am Donnerstag (30.03.2006) in Heilbronn. Die Staatssekretärin des Ministeriums für Arbeit und Soziales, Johanna Lichy, fügte ergänzend hinzu: "Mit der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte in Heilbronn unterstreichen wir deutlich unseren Ruf als innovative und leistungsstarke Region im Gesundheitswesen."
Mit dem am Donnerstag in Heilbronn geschlossenen Vertrag zwischen der gematik (Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH zur Vernetzung der Partner im Gesundheitswesen) und der Arbeitsgemeinschaft zur Einführung der elektronischen Gesundheitskarte in Baden-Württemberg fiel der Startschuss für den Test der neuen Karte in der Region.
Mit zunächst 10.000 Versicherten wird die neue Gesundheitskarte ab dem vierten Quartal 2006 in Heilbronn erprobt. Sind die Tests in dieser und anderen Regionen erfolgreich, soll die Karte im Jahr 2007 flächendeckend in der gesamten Bundesrepublik eingeführt werden.
"Um in Heilbronn zeitnah geeignete Teilnehmer unter Ärzten, Apothekern und Versicherten zu finden, müssen noch zügig die Details für den Test festlegt werden", sagt Dr. Rolf Hoberg, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft zur Einführung der elektronischen Gesundheitskarte in Baden-Württemberg und Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. Hoberg spricht von einer "Revolution im Gesundheitswesen" und bestätigt, dass "die insgesamt 16 Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft in den Startlöchern stehen und alle nötigen Vorbereitungen getroffen haben." Hoberg weiter: "Mit der neuen Karte werden alle Beteiligten am Gesundheitswesen miteinander vernetzt. Damit werden sowohl die Qualität der medizinischen Versorgung weiter gesteigert als auch die Wirtschaftlichkeit und Leistungstransparenz erhöht."
In Baden-Württemberg finden seit Jahren innovative Projekte im Bereich der Telematik im Gesundheitswesen statt. Das neue System sieht für jeden Versicherten eine einzige, lebenslang gültige Versichertennummer vor. Auf der Karte werden Pflichtdaten und freiwillige Daten hinterlegt. Die Herstellungskosten der elektronischen Gesundheitskarte werden von den Krankenkassen getragen und liegen nach derzeitigen Schätzungen zwischen 5 und 10 Euro pro Karte. Auf Apotheken und Ärzte kommen Einmal-Kosten für die Aufrüstung ihrer elektronischen Ausstattung zu.
Harald Flex, Geschäftsführer der gematik GmbH, erwartet mit Spannung die Ermittlung aufschlussreicher Daten aus der Testregion, die notwendig für eine flächendeckende Einführung der Gesundheitskarte sind. "Als erster gemeinsamer Schritt wird nun mit den Regionen das Gesamtkonzept zum Test entwickelt. Danach soll der Einsatz der Gesundheitskarte und die Nutzung der darauf aufbauenden Telematikanwendungen mit den technischen Komponenten überprüft und im Anschluss unter realen Bedingungen getestet werden: Hier interessieren uns insbesondere die Meinungen der Testteilnehmer in Bezug auf Handhabung und Akzeptanz", sagt Flex.
Arbeits- und Sozialministerin Dr. Monika Stolz räumt der Datensicherheit höchste Priorität ein: "Bei der Einführung der Gesundheitskarte sind alle Entscheidungen gut abzuwägen, da Patientendaten auf eine völlig neue Art und Weise ausgetauscht werden. Es muss garantiert sein, dass keine Unbefugten an die Daten herankommen. Wesentlich ist, dass nur der Patient entscheiden kann, welcher Arzt oder Apotheker auf seine medizinischen Daten zurückgreifen darf. Nur so werden wir die notwendige Akzeptanz für die elektronische Gesundheitskarte gewinnen", sagte die Ministerin.
Die 16 Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft sind:
- AOK Baden-Württemberg - Bosch BKK - DaimlerChrysler BKK - Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) - IKK Baden-Württemberg und Hessen - SEL BKK - Techniker Krankenkasse, Landesvertretung BaWü (TK) - Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG) - Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) - Landesärztekammer Baden-Württemberg (LÄK) - Landesapothekerkammer Baden-Württemberg - Landesapothekerverband Baden-Württemberg e.V. - Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg (LZK) - Kassenzahnärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KZV) - Landespsychotherapeutenkammer Baden-Württemberg - Deutscher Verband für Physiotherapie, Landesverband Baden Württemberg e.V.
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