Deutsches Institut für Menschenrechte
Schule und frühkindliche Erziehung sollen sich stärker an den Lernausgangslagen der Kinder orientieren
Menschenrechtsinstitut stellt Studie vor
Berlin (ots)
Das Deutsche Institut für Menschenrechte hat eine stärkere Orientierung von Schule und frühkindlicher Erziehung an den unterschiedlichen Lernausgangslagen von Kindern empfohlen. Die Schule stehe heute vor besonderen Herausforderungen, erklärte Mona Motakef anlässlich der Vorstellung ihrer Studie "Das Menschenrecht auf Bildung und der Schutz vor Diskriminierung. Exklusionsrisiken und Inklusionschancen" in Berlin. Die Schule müsse Kompensationsleistungen erbringen, auf die sie bislang weder strukturell noch personell ausreichend eingestellt sei. Ein Beitrag zum Ausgleich beispielsweise armutsbedingter Nachteile von Kindern könne die Einführung von Ganztagsschulen sein. Diese dürften allerdings nicht nur auf Betreuungsangebote ausgerichtet sein, sondern müssten auch lernanregende und kompetenzfördernde Angebote bereitstellen.
Das Menschenrecht auf Bildung biete Anregungen, wie Diskriminierungsfreiheit und soziale Inklusion in Schule und frühkindlicher Erziehung besser verwirklicht werden könnten, sagte Heiner Bielefeldt, Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte. Der Menschenrechtsansatz spiele in der bildungspolitischen Diskussion bisher eine untergeordnete Rolle, da die normativen Vorgaben des Menschenrechts auf Bildung in Deutschland noch wenig bekannt seien. Das im Recht auf Bildung enthaltene Gleichheitsgebot müsse in Deutschland systematischer umgesetzt werden, erklärte Bielefeldt.
Mona Motakef: Das Menschenrecht auf Bildung und der Schutz vor Diskriminierung. Exklusionsrisiken und Inklusionschancen. Berlin: Deutsches Institut für Menschenrechte, 2006, 50 Seiten. ISBN 3-937714-19-7
Studie zum Download: http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/sl.php?id=136
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