Sporthilfe-Förderung: Vielfalt, Nachhaltigkeit, Effektivität
Daten und Namen zu den Olympischen Sommerspielen 2012 in London
Frankfurt am Main (ots)
"Wohl noch nie ist ein deutsches Olympiateam so umfassend und intensiv gefördert worden", hat Dr. Michael Ilgner, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Sporthilfe, drei Tage vor Eröffnung der Olympischen Spiele in London festgestellt. Ilgner verwies dabei auf neue Förderbausteine wie das Programm ElitePlus (Partner PwC), das Deutsche Bank Sport-Stipendium und die erfolgreiche Spendenaktion "Dein Name für Deutschland". 98 % aller Olympiateilnehmer 2012 sind in ihrer Laufbahn von der Sporthilfe gefördert worden oder werden bis heute unterstützt.
Die Gesamtförderung der von der Sporthilfe unterstützten Athleten im Olympiateam 2012 beträgt bislang 14,3 Millionen Euro, im Schnitt hat damit jeder Athlet im Laufe seiner Karriere 39.849,33 Euro von der Sporthilfe erhalten.
Die durchschnittliche Förderdauer nimmt dabei zu: In Sydney 2000 betrug dieser Wert 7 Jahre 11 Monate, in London 2012 liegt er bei 9 Jahren 1 Monat. 10 Jahre und länger in der Förderung sind aktuell 131 Sportler, das sind rund 33 % des Olympiateams.
Unter den 392 Nominierten sind 360 aktuell geförderte Sportler und 22 ehemals Geförderte. Lediglich 10 Sportler waren niemals in der Förderung. 2008 in Peking waren 88 % der Athleten des Olympiateams von der Sporthilfe gefördert.
Bewährt hat sich die Eliteförderung. 114 Sportler des aktuellen Olympiateams gehören in diese Kategorie, davon 33 zum Programm ElitePlus (von 37; drei fehlen wegen Krankheit, es gab nur eine echte Nichtqualifikation). In der Nachwuchs-Eliteförderung sind 24 Sportler. Insgesamt sind also 138 Sportler in Eliteprogrammen der Sporthilfe, 35 % des gesamten Olympiateams. Deutsche Bank Sport-Stipendiaten (Studenten) sind 63 Sportler.
Eindrucksvoll sind die Zahlen auch aus Sicht der Fachverbände. So sind an die 48 Sportlerinnen und Sportler des Deutschen Ruder-Verbandes in London während ihrer Laufbahn bislang rund 2 Millionen Euro ausgeschüttet worden. Beim Deutschen Leichtathletik-Verband haben die Geförderten unter den 77 Sportlern über 1,5 Millionen Euro erhalten, beim Deutschen Schützen-Bund gingen an 19 Sportler gut 1,4 Millionen Euro. Es folgen der Deutsche Kanu-Verband (21 Sportler / 1,4 Millionen Euro), der Deutsche Hockey-Bund (32 Sportlerinnen und Sportler / 1,8 Millionen Euro), der Deutsche Schwimm-Verband (30 Schwimmer, 8 Wasserspringer / rund 1,1 Millionen Euro) sowie der Deutsche Fechter-Bund (12 Sportler / über 900.000 Euro).
Die Fachverbände mit den meisten Elitesportlern sind der Deutsche Ruderverband (25 Sportler), der Deutsche Hockey-Bund (13), der Deutsche Kanu-Verband (13) und der Deutsche Leichtathletik-Verband (11). Der Deutsche Leichtathletik-Verband stellt zudem die meisten Nachwuchs-Elitesportler (5).
"Die Förderdauer von Olympiasiegern 2008 seit Aufnahme bis heute untermauert die Philosophie der Sporthilfe, ein verlässlicher Karrierebegleiter zu sein, der rein nach Leistung fördert und nicht die Vermarktbarkeit eines Sportlers oder den medialen Rang von dessen Disziplin als Maßstab heranzieht", stellt Michael Ilgner fest. Einige Beispiele: Ingrid Klimke (Reiten/Vielseitigkeit) ist seit 19 Jahren 7 Monaten in der Förderung, Katrin Wagner-Augustin (Kanu, Rennsport) seit 19 Jahren 1 Monat, Ole Bischof (Judo) seit 14 Jahren 7 Monaten, Britta Heidemann (Fechten) seit 13 Jahren, Jan Frodeno (Triathlon) seit 9 Jahren 7 Monaten, Lena Schöneborn (Moderner Fünfkampf) seit 9 Jahren 4 Monaten. Im Schnitt werden Sportler mehr als zwei Olympiaden lang gefördert, bevor sie Medaillengewinner werden.
Bemerkenswert sind auch Entwicklung und Bedeutung ehemaliger Juniorsportler des Jahres: Aus den Top Ten sind insgesamt 43 Sportler in London dabei, darunter die Sieger Timo Boll (1997), Ronald Rauhe (1998), Max Levy (2005) und Silke Lippok (2010).
Die Erfolgsprämien der Sporthilfe sind unverändert seit Sydney 2000: Honoriert werden den geförderten Athleten nicht nur Gold (15.000 Euro), Silber (10.000 Euro) und Bronze (7.500 Euro), sondern auch die nächsten Plätze (4. Platz 4.000 Euro, 5. Platz 3.000 Euro, 6. Platz 2.500 Euro, 7. Platz 2.000 Euro, 8. Platz 1.500 Euro.)
Die ausgeschütteten Gesamtprämien für die Plätze 1 bis 8 in Peking lagen bei 1,3 Mio. Euro. "Wir sind bereit, einen Betrag in dieser Höhe oder gerne auch mehr nach London bereit zu stellen", sagt Michael Ilgner. "Unser Konzept beruht aber auf der festen Überzeugung, dass wir die Leistungs- und Persönlichkeitsentwicklung eines Talents über viele Jahre fördern und auch eine duale Karriere konstruktiv begleiten müssen. Unsere Aufgabe ist es nicht, Olympia-Erfolge so zu honorieren, dass ein junger Mensch ausgesorgt hat."
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