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Wolf Biermann: "Für mich sind das die Erben der Nomenklatura" Liedermacher kritisiert Die Linke und will Peinigern nicht verzeihen
Berlin (ots)
Der Liedermacher Wolf Biermann ist 35 Jahre nach seiner Ausbürgerung aus der damaligen DDR nicht bereit, den ehemaligen Machthabern zu verzeihen. "Es ist sehr schwierig Verbrechen zu verzeihen, die geleugnet werden, die aggressiv geleugnet werden. Das kann man nicht. Das kann man weder sich antun, noch der Menschheit", sagte Biermann, die der rbb am 75. Geburtstag des Liedermachers in der rbb-Sendung "THADEUSZ" ausstrahlt.
Biermann, den das DDR-Regime 1976 nach einem Konzertauftritt in Köln "wegen grober Verletzung der staatsbürgerlichen Pflichten" nicht wieder in die DDR einreisen ließ, weitete seine Kritik auch auf Politiker der SED-Nachfolgepartei Die Linke aus: "Nun, für mich sind das die Erben der Nomenklatura, die den Raub aus Jahrzehnten auf die Seite geschafft haben bis heute, die geprägt worden sind in dieser totalitären Diktatur, die dort ihre Karriere gemacht haben und viele Menschen ins Unglück gestürzt haben." Wolf Biermann, der am 15. November 1936 in Hamburg geboren wurde und 1953 in die DDR übersiedelte, galt in seiner Wahlheimat als "Staatsfeind". Nach seiner Ausbürgerung 1976 lebte und arbeitete der Liedermacher in der Bundesrepublik. Heute, am 15. November 2011, wird Wolf Biermann 75 Jahre alt.
Die Sendung wurde vorab aufgezeichnet und wird am Dienstag, 15. November, um 22.15 Uhr im rbb Fernsehen ausgestrahlt.
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