Alle Storys
Folgen
Keine Story von rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg mehr verpassen.

rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg

Rinder-Exporte aus Brandenburg: Staatsanwaltschaft prüft Strafanzeigen wegen Tierquälerei

Berlin (ots)

Die Staatsanwaltschaften in Potsdam, Cottbus und Neuruppin prüfen nach Informationen der Redaktion rbb24-Recherche und des ARD-Mittagsmagazins eine Anzeige wegen Beihilfe zur Tierquälerei gegen Brandenburger Amtsveterinäre. Der Juristenverein "Deutsche Juristische Gesellschaft für Tierschutz e.V." (DJGT) hat Anzeige gegen drei Brandenburger Veterinärämter in fünf Fällen erstattet. Wie bereits die Tierschutzorganisation "VIER PFOTEN" zuvor, werfen die Richter und Anwälte den Veterinärämtern vor, Transporte genehmigt zu haben, obwohl in Russland absehbar keine Versorgungsstationen hätten angefahren werden können.

Einer der angezeigten Transporte ging am 16. April von Teltow-Fläming über Russland nach Usbekistan. Die Landesregierung hatte am 20. April einen Exportstopp verhängt, also vier Tage später. Er war verhängt worden, weil die russischen Behörden erklärt hatten, dass es auf ihrem Gebiet keine betriebsbereiten Versorgungsstationen gäbe. Ohne solche Stationen hätte der Transport aber auch schon vor dem Exportstopp nicht stattfinden dürfen. Die DJGT wirft Brandenburger Veterinärämtern außerdem vor, dass selbst nach dem Exportstopp Transporte in Richtung Russland abgefertigt worden seien. Von dort heißt es, rechtliche Vorgaben seien bindend und danach verfahre man auch.

Die Stellvertretende Vorsitzende des DJGT, Barbara Felde, erklärte: "Es wird weiterhin abgefertigt. Wir stützen unsere Aussage auf mehrere Informanten, die allesamt Einblick in die sogenannte TRACES-Datenbank haben und daraus Infos ziehen, wo welcher Transport mit wie vielen Tieren abgefertigt wurde." In der TRACES-Datenbank werden grenzüberschreitende Bewegungen der Rinder detailliert erfasst, darunter auch die Planung der Transporte im Genehmigungsantrag.

Als Reaktion auf die Recherchen des ARD-Mittagsmagazins und des rbb veröffentlichte das Ministerium eine Pressemitteilung. Darin heißt es, man nehme die Vorwürfe sehr ernst: "Wir setzen auf eine schnellstmögliche bundeseinheitliche Lösung. Mit Schuldzuweisungen und Spaltungen innerhalb eines Rechtsstaats kommen wir nicht weiter. Wenn andere Bundesländer ihre Zuchtrinder über Brandenburg abfertigen lassen, liegt es auf der Hand, einheitlich vorzugehen."

Pressekontakt:

Rundfunk Berlin-Brandenburg
rbb24 recherche
Masurenallee 8-14
14057 Berlin
fon: +49 30 97993 30352

Original-Content von: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg
Weitere Storys: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg
  • 17.07.2020 – 09:55

    Daniel Buchholz (SPD): "Berliner Bezirke sollten den Clubs neue Möglichkeiten eröffnen"

    Berlin (ots) - Das Mitglied im Ausschuss für kulturelle Angelegenheiten im Berliner Abgeordnetenhaus Daniel Buchholz (SPD), hat die Bezirke aufgefordert, den Clubs in der Stadt neue Möglichkeiten zu eröffnen. Buchholz sagte am Freitag im Inforadio vom rbb, die Lage der Clubs sei dramatisch. Sie seien seit März geschlossen und hätten null Einnahmen. Buchholz schlug ...

  • 17.07.2020 – 09:21

    Udo Bullmann (SPD): "Europäische Corona-Hilfen müssen an Bedingungen geknüpft sein"

    Berlin (ots) - Der Europa-Politiker Udo Bullmann (SPD) hofft, dass sich die skandinavischen Länder beim EU-Sondergipfel kompromissbereit zeigen. Bullmann sagte am Freitag im Inforadio vom rbb: "Es wird nicht gehen, dass wir nur das eine einsetzen - Kredite oder Zuschüsse. Wir brauchen beides. Nur Überschuldung produzieren, dass Italien und Spanien morgen bankrott ...