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rbb-exklusiv: Höhere Mieten für marode Häuser - Vorwürfe gegen Adler Group
Berlin (ots)
Mieter von Wohnungen der Adler Group in Berlin klagen über schlimme Zustände in den Häusern und kritisieren den Umgang des Immobilienkonzerns mit den Bewohnern.
Gebäude würden vernachlässigt, Schäden in Wohnungen nicht repariert, Nachfragen von Mietern oft komplett ignoriert. Im rbb Verbrauchermagazin SUPER.MARKT erheben Dutzende von Mietern massive Vorwürfe. Statt Mängel zu beseitigen, verschicke die Adler Group horrende Betriebskostenabrechnungen und Mieterhöhungen. Wer das Gespräch mit dem Vermieter suche, bekomme meist keinen Kontakt.
Eine Mieterin im Spandauer Ortsteil Staaken etwa lebt seit Monaten mit einem Wasserschaden im Bad, Schimmel im Wohnzimmer und einem kaputten Fenster im Kinderzimmer. Sie habe alles gemeldet, der Vermieter unternehme aber nichts gegen die Mängel. Andere Bewohner von Häusern in Spandau und Lichterfelde berichten von ähnlichen Erfahrungen mit Schimmel, Löchern in Wänden, vermüllten Höfen, Haustüren ohne Schlösser und Klinken. Die Adler Group weist die Vorwürfe zurück. "Von Verwahrlosung kann aus unserer Sicht keine Rede sein," schreibt das Unternehmen. "Wir verwalten unsere Bestände ordnungsgemäß."
Dagegen beklagen sich viele Bewohner auch über den Umgang der Adler Group mit den Mietern. Teilweise würden horrende Betriebskostenabrechnungen verschickt, die Mieter bekämen aber keine Gelegenheit, diese zu überprüfen. Generell verweigere Adler oft jeden Kontakt. Das bestätigt auch der Jurist Marcel Eupen vom Alternativen Mieter- und Verbraucherschutzbund ev. (AMV), der eine Gruppe von Bewohnern unterstützt.
Im August hatte die finanziell angeschlagene Adler Group das Berliner Wohnungsbündnis verlassen, um Mieterhöhungen durchzusetzen. Viele Bewohner bekamen eine Erhöhung von 15 Prozent. Mieterberater Marcel Eupen rät in einem solchen Fall davon ab, gleich zu bezahlen. "Der Vermieter kann nicht einseitig die Miete erhöhen. Der Mieter muss zustimmen, erst dadurch wird die Mieterhöhung wirksam", erläutert der Experte. Ohne dieses Einverständnis müsse der Vermieter vor Gericht gehen und den Mieter auf Zustimmung verklagen.
Womöglich wird der Streit zwischen der Adler Group und Mietern in Berlin noch die Gerichte beschäftigen.
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