Oxfam warnt vor neuer Flüchtlingswelle in Süd-Darfur
Berlin (ots)
Nach Angaben der internationalen Hilfsorganisation Oxfam haben jüngste Gewaltausschreitungen in Süd-Darfur zu einer erneuten Flüchtlingswelle geführt. Im Flüchtlingslager Greda sind Zehntausende neuer Flüchtlinge eingetroffen. Am 26. August lebten noch rund 10.000 Flüchtlinge in dem Lager -- diese Zahl hat sich innerhalb von knapp zwei Wochen vervierfacht.
"Während der letzten Tage sind buchstäblich Zehntausende in das Lager geströmt, und der Flüchtlingsstrom reißt nicht ab. Der dramatische Anstieg der Flüchtlingszahlen bedeutet eine enorme Belastung der Ressourcen und Versorgungseinrichtungen. Oxfam arbeitet rund um die Uhr, um die Neuankömmlinge zu versorgen. Am Wichtigsten ist jedoch, dass der Gewalt sofort ein Ende gesetzt wird", erklärt Gemma Swart, Oxfam-Mitarbeiterin im Greda-Lager.
Die Neuankömmlinge sind in der Regel seit über zwei Tagen unterwegs und kommen aus Gebieten östlich von Greda. Die Mehrheit der Menschen ist in den Tagen zwischen dem 28. und 30. August geflohen. Oxfam ist eine von lediglich zwei Hilfsorganisationen, die in dem Flüchtlingslager Greda arbeiten. Die Versorgung der neu hinzu gekommenen Flüchtlinge ist nicht gesichert - es mangelt an Grundlegendem wie z.B. Plastikplanen zum Schutz vor dem Wetter.
"Wir hatten keine andere Wahl, als zu fliehen und jetzt haben wir nichts. Am Schlimmsten ist es, wenn es regnet, dann müssen wir die ganze Nacht aufrecht sitzen und unsere Schlafmatten zum Schutz über die Köpfe halten. Wir können nicht schlafen und sind müde und erschöpft", berichtet eine Frau, die gerade mit ihrer Familie im Greda-Lager angekommen ist.
Das Lager liegt 100 km südlich von Nyala. Aufgrund des schlechten Zustands der Straßen benötigen die Hilfstransporte fünf oder sechs Tage, bis sie das Flüchtlingslager erreichen. Oxfam hat 300 Latrinen errichtet - ausreichend für die bislang 10.000 Flüchtlinge - und arbeitet jetzt daran, die hygienischen Bedingungen für die nun 40.000 Flüchtlinge zu verbessern. Auch die Wasserversorgung ist für die vierfach größere Zahl der Flüchtlinge unzureichend. Die Menschen sind oft gezwungen, direkt aus dem Wadi zu trinken. Oxfam ist bemüht, die Trinkwasserversorgung zu verbessern und will außerdem Wasserkanister, Eimer und Plastikplanen verteilen.
Pressekontakt:
Jörn Kalinski: 030-42850621, jkalinski@oxfam.de
Original-Content von: OXFAM Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell