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Weniger Pleiten in Polen
Insolvenzreport: Coface erwartet weitere Verbesserung

Mainz (ots)

Die Anzahl der Insolvenzen geht in Polen seit 2014 zurück. Im ersten Halbjahr 2016 wurden nach Angaben des internationalen Kreditversicherers Coface 328 Verfahren registriert, 14,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Coface prognostiziert für das Gesamtjahr 2016 einen Rückgang von Insolvenzen und Restrukturierungen um 8,9 Prozent. 2017 dürfte er dann minus 4,8 Prozent betragen.

"Der positive Trend wird in den nächsten Quartalen anhalten", erwartet Grzegorz Sielewicz, Coface-Economist für Mittel- und Osteuropa. "Allerdings verändert sich der Rahmen, denn weniger Insolvenzen stehen mehr Restrukturierungen gegenüber. Diese werden immer mehr von Unternehmen als Behelf bei Zahlungsproblemen in Anspruch genommen. Mehr Unternehmen als vorher können so weiter agieren und müssen nicht sofort aufgeben." Nach dem neuen Insolvenzrecht, das dieses Jahr in Kraft trat, haben Unternehmen nun Alternativen zur Liquidierung. Die neuen Restrukturierungsverfahren dürften nach Einschätzung von Coface noch häufiger in Anspruch genommen werden als schon im zweiten Quartal erkennbar war.

Die Unternehmen in Polen profitieren von günstigen makroökonomischen Faktoren mit einer guten Inlands- und Exportnachfrage. Polens stabiles Wachstum mit 3,2 Prozent basiert primär auf dem privaten Konsum, der in diesem Jahr auch aufgrund der verbesserten Situation auf dem Arbeitsmarkt noch einmal zugelegt hat. Die Löhne steigen weiter, während die Inflation niedrig bleibt. So sind die Rahmenbedingungen für den Einzelhandel sehr gut. Die Strukturdaten zeigen, dass der private Verbrauch 2015 mit 58 Prozent mehr zum nominalen BIP beitrug als der Export. Analysen zeigen zudem, dass auch die Insolvenzentwicklung stärker vom Konsum abhängt als vom Export. Allerdings wirken die Auslandsaktivtäten der Unternehmen stärker auf die Rentabilität.

Besonders gut sind derzeit die Aussichten für Hersteller von Handelswaren mit großer Auslandsnachfrage: Autos, Möbel, Haushaltselektro- und IT-Geräte. Gewinne machen auch Unternehmen, die direkt die Nachfrage der Menschen in Polen bedienen können. In den nächsten Quartalen dürfte der private Verbrauch weiter der größte Treiber der Wirtschaft in Polen bleiben.

Details zur Insolvenzstudie Polen sowie zur allgemeinen wirtschaftlichen Lage in MOE und zur Situation der 500 größten Unternehmen der Region: www.coface.de

Pressekontakt:

Coface, Niederlassung in Deutschland
Pressesprecher Erich Hieronimus
Tel. 06131/323-541
erich.hieronimus@coface.com
www.coface.de

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