Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
EU-Osterweiterung - Wissensdurstige Jugend
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Köln (ots)
- DIREKT-Presseinformation des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Nr. 17 vom 24. März 2004 liegt in der digitalen Pressemappe zum Download vor -
Die Menschen in Mittel- und Osteuropa halten in Sachen Bildungsniveau mit der bisherigen EU-15 recht gut mit - und erfüllen damit eine wichtige Voraussetzung, um in Sachen Wohlstand zum Westen aufzuschließen. Der Anteil der formal mittel und höher qualifizierten Bevölkerung liegt in allen Beitrittsstaaten über dem EU-Durchschnitt von 63,5 Prozent. Spitzenreiter ist die Tschechische Republik mit gut 86 Prozent. Auch die baltischen Staaten (zwischen 83,5 und 84,9 Prozent) sowie die Slowakische Republik (83,6 Prozent) bieten hinsichtlich ihres Bildungsniveaus gute Bedingungen. Weniger rosig sieht es dagegen bei den Hochqualifizierten alleine aus - Hochschulabschlüsse sowie Meisterbrief oder Technikerdiplom werden in Mittel- und Osteuropa seltener erworben als im westlichen Europa. Nur Polen, Lettland, Litauen und Bulgarien übertreffen das mittlere EU-Niveau von jährlich 40 Abschlüssen von Hochqualifizierten je 1.000 Einwohner im Alter von 20 bis 29 Jahren. Doch die Jugend nutzt bereits die Möglichkeiten, die ihr die Öffnung gen Westen bietet. Allein an deutschen Universitäten und Fachhochschulen waren im Wintersemester 2002/2003 mehr als 36.000 Studierende aus Mittel- und Osteuropa eingeschrieben.
Ein Problem vor allem für die Älteren ist dagegen, dass die noch zu sozialistischen Zeiten erworbenen Bildungsabschlüsse den Anforderungen moderner Produktion oder Forschung nicht immer Stand halten. Weiterbildung ist jedoch in den Beitrittsstaaten eher noch ein Fremdwort: Ende der neunziger Jahre lag die Weiterbildungsbeteiligung der 25- bis 64-Jährigen in der Tschechischen Republik mit 27 Prozent, in Ungarn (18 Prozent) und Polen (14 Prozent) deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 33 Prozent.
Axel Plünnecke, Dirk Werner: Das Humankapital der EU-Beitrittskandidaten, in: iw-trends 1/2004
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