G7 ignorieren es, notwendige Maßnahmen zu HIV und Aids zu ergreifen
Garmisch-Partenkirchen (ots)
Obwohl globale Gesundheit wichtiges Thema auf dem Gipfel in Elmau ist, verfehlen es die G7 konkrete Anstrengungen zu machen, um ein Ende der Aids-Epidemie endlich bis 2030 zu erreichen. Das Aktionsbündnis gegen AIDS kritisiert dieses Versagen deutlich.
"Von einem Ende von Aids bis 2030 ist leider nirgends in der Abschlusserklärung zu lesen. Die G7 geben an, die laufende Arbeit des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria uneingeschränkt unterstützen zu wollen", sagt Astrid Berner-Rodoreda, Sprecherin des Aktionsbündnis gegen AIDS. "Das ist begrüßenswert, aber eine uneingeschränkte Unterstützung des Globalen Fonds muss für die Wiederauffüllungskonferenz in 2016 bedeuten, dass sein Finanzbedarf vollständig gedeckt wird. Nur so kann er wesentlich dazu beitragen, ein Ende von Aids bis 2030 zu erreichen. Wir rufen Kanzlerin Merkel auf, diese Verantwortung zu übernehmen, die Gastgeberschaft der Wiederauffüllungskonferenz anzukündigen und den deutschen Beitrag zum Globalen Fonds auf ein faires Niveau anzuheben", so Berner-Rodoreda weiter.
Die auf dem Gipfel verhandelten Themen Gesundheitssystemstärkung, antimikrobielle Resistenzen und Forschung zu vernachlässigten Krankheiten haben große Schnittmengen mit HIV und Aids, die aber nicht mitgedacht wurden. Unter dem Thema antimikrobielle Resistenzen hätten Resistenzen gegen HIV-Medikamente thematisiert werden müssen, die auch die G7-Länder selbst in zunehmendem Maße betreffen.
"Es ist völlig unverständlich, wieso die G7 es vermieden haben, sich engagiert zu HIV und Aids zu verhalten. Man könnte unterstellen, dass die G7 sich nicht bewusst darüber sind, wo wir heute bei der Bekämpfung von Aids stehen. Es gibt deutliche Erfolge, aber auch noch große Herausforderungen. Die G7 hätten mit den getroffen Beschlüssen hier sehr einfach einen wesentlichen Unterschied machen können", so Berner-Rodoreda.
Es gibt eine Lücke bei der Forschung und Entwicklung von lebensnotwendigen HIV-Medikamenten, die für die Bedürfnisse von Kindern und Kleinkindern zugeschnitten sind. Neuere HIV-Medikamente müssen wesentlich kostengünstiger werden. Zusätzlich ist es notwendig, dass der Zugang zu Diagnostika zur Bestimmung der Viruslast flächendeckend ausgeweitet wird. Damit kann festgestellt werden, ob die lebensrettenden HIV-Medikamente noch wirken oder sich Resistenzen eingestellt haben. Und nur durch virologische Tests kann festgestellt werden, ob Neugeborene umgehend eine HIV-Therapie beginnen müssen.
Das Aktionsbündnis gegen AIDS fordert Kanzlerin Merkel auf, der Pleite der G7 zu HIV und Aids gegenzusteuern - vor allem auch finanziell. Sie muss nun dafür sorgen, dass bei der Verhandlung der neuen globalen Nachhaltigkeits- und Entwicklungsagenda der UN im September das Ziel eines Endes von Aids bis 2030 aufgenommen wird.
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