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Aktionsbündnis gegen AIDS

Weltwirtschaftsforum Davos: Zur Behandlung von Aids-Patienten fehlen 2 Milliarden Dollar
Weltgesundheitsorganisation stellt in Davos neuen Bericht vor

Davos/Tübingen (ots)

Fehlende Unterstützung von Regierungen und
Unternehmen gefährden die Umsetzung des Zieles der
Weltgesundheitsorganisation (WHO), bis Ende dieses Jahres drei
Millionen Aids-Patienten in Entwicklungsländern zu behandeln. Beim
Weltwirtschaftsforum in Davos stellte die WHO heute einen Bericht zum
Verlauf des Programms "3 by 5" vor, demzufolge für 2005 rund zwei
Milliarden US-Dollar fehlen.* Nichtregierungsorganisationen fordern
das Weltwirtschaftsforum auf, diese Lücke zu schließen. Auch
Bundeskanzler Gerhard Schröder soll der Aids-Bedrohung endlich
höchste politische Priorität geben und weitere Finanzmittel für die
Eindämmung der Krankheit einbringen.
Aus dem Bericht geht hervor, dass im Dezember 2004 rund 700 000
Aids-Patienten in Entwicklungsländern eine Behandlung mit
antiretroviralen Medikamenten erhielten. Nach WHO-Schätzungen
benötigen jedoch sechs Millionen Menschen Zugang zu dieser Therapie.
"Dass bis heute nur 700 000 Menschen mit den lebensverlängernden
Medikamenten behandelt werden, ist ein deutlicher Hilferuf an die
Akteure des Weltwirtschaftsforums", kommentierte Jürgen Hammelehle,
Geschäftsführer der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe, Sprecher
des Aktionsbündnisses gegen AIDS. Die mangelnde Unterstützung aus dem
privaten Sektor sei sehr enttäuschend. "Für den Globalen Fonds zur
Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria haben Unternehmen für
das laufende Jahr 2005 bislang keine finanziellen Beiträge zugesagt."
Dass Aidsmedikamente für viele Menschen und Länder nach wie vor
unerschwinglich sind, nennt die WHO als weiteres Hindernis für die
Aids-Behandlung.** "Wir erwarten von der pharmazeutischen Industrie,
dass sie ihre Preise und ihre Forschung endlich auch an den
Bedürfnissen der Menschen in Entwicklungsländern orientiert", sagte
Rolf Goldstein, Aids-Berater bei Misereor und Sprecher des
Aktionsbündnisses gegen AIDS.
Zum Weltaidstag 2003 hatte die Weltgesundheitsorganisation ihr
Programm vorgestellt, bis Ende 2005 drei Millionen Patienten in
Entwicklungsländern mit Aids-Medikamenten zu versorgen. Der Auf- und
Ausbau dringend notwendiger Behandlungsprogramme soll über den
Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria
finanziert werden.
Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS ist ein Zusammenschluss von über 80
kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen der Aids- und
Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr als 250 Basisgruppen. Gemeinsam
wollen sie Politik und Pharmaindustrie stärker in die Verantwortung
für den Kampf gegen HIV/Aids nehmen. Der Ausbau der finanziellen
Ressourcen zur weltweiten HIV-Prävention und Aids-Bekämpfung und der
weltweite Zugang zur Therapie sind die zentralen Anliegen der
Kampagne des Bündnisses.
* Quelle: 3 by 5 Progress Report, Seite 8
   **Quelle: 3 by 5 Progress Report, Seite 8

Pressekontakt:

Katja Roll
Öffentlichkeitsarbeit: 07071 206 540, mobil: 0176 - 241 94 89

Original-Content von: Aktionsbündnis gegen AIDS, übermittelt durch news aktuell

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