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Aktionsbündnis gegen AIDS

Mehr als 700 HIV-Neuinfektionen täglich in Osteuropa

Tübingen/Bremen (ots)

EU-Konferenz "Partnerschaft und Verantwortung" 12. /13. März in 
   Bremen Aktionsbündnis gegen AIDS fordert: Kompetenz von Menschen 
   mit HIV nutzen!
In keinem anderen Teil der Erde sind so viele HIV-Neuinfektionen 
zu verzeichnen wie in Osteuropa. In den vergangenen zwei Jahren gab 
es laut UNAIDS einen rapiden Anstieg von 70%. Hauptinfektionsweg ist 
der intravenöse Drogengebrauch mit kontaminierten Spritzen. Doch nach
wie vor wird in vielen Ländern, insbesondere in Osteuropa, die 
Ausgabe von sterilem Spritzenbesteck, Zugang zu Beratung und Kondomen
für Prostituierte und Gefängnisinsassen durch Verbote unterbunden. 
Nur 13% der Aidspatient/innen in Osteuropa erhalten die 
lebenswichtige antiretrovirale Behandlung. Für die Ausweitung der 
Aidsbehandlung, für Programme zur Tuberkulosetherapie und zur 
Methadonsubstitution fehlt bislang der nötige politische Wille.
"Dies ist eine alarmierende Situation, die sofortige politische 
Maßnahmen erfordert", so Rainer Seybold, Geschäftsführer des 
Aktionsbündnisses gegen AIDS. "Wir erwarten ein Umdenken von der 
russischen und anderen osteuropäischen Regierungen. Stigmatisierung 
und Diskriminierung von Menschen, die intravenös Drogen gebrauchen, 
und von sexuellen Minderheiten sollten der Vergangenheit angehören. 
Effektive HIV-Prävention kann erreicht werden, wenn Regierungsstellen
zusammen mit zivilgesellschaftlichen Organisationen die Kompetenz von
HIV-Positiven aktiv nutzen".
Vor der Bremer Konferenz wurde von der Bundesregierung ein 
"Aktionsplan zur HIV/AIDS-Bekämpfung" verabschiedet. "Ein wichtiger 
Beitrag, doch leider bleiben unsere Erwartungen unerfüllt. Im 
entwicklungspolitischen Teil des Plans  fehlt weitgehend die klare 
Nennung konkreter Ziele und Maßnahmen. Erfolgskontrolle durch die 
Zivilgesellschaft ist daher nahezu unmöglich", so Rolf Goldstein, 
Sprecher des Aktionsbündnisses. Das Bündnis hofft, dass die im 
Aktionsplan angekündigte interministerielle Arbeitsgruppe sich mit 
der dramatischen Situation in Osteuropa beschäftigt und dringende 
Maßnahmen beschließt.
Das Aktionsbündnis begrüßt die Zusage zur Erhöhung des Beitrags 
der globalen Aidsbekämpfung von 300 auf 400 Millionen Euro im Jahr 
2007.  Angemessen wären für  Deutschland jedoch 700 Millionen Euro.
Die gemeinsame Erklärung der 27 EU-Mitgliedsstaaten sollte zur 
Kenntnis nehmen, dass in Osteuropa HIV-positive Menschen oft an der 
Armutsgrenze leben. Will man den Zugang zur Behandlung für Alle 
erreichen, dürfen keine bilateralen Verträge mit Pharmakonzernen 
geschlossen werden, deren Preise für die Mehrheit der Betroffenen 
unerschwinglich sind" betont Sonja Weinreich, stellvertretende 
Sprecherin des Aktionsbündnisses".
Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS ist ein Zusammenschluss von über 100
Organisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr 
als 270 lokalen Gruppen. Der Ausbau der finanziellen Ressourcen zur 
weltweiten HIV-Prävention sowie der Zugang zur Therapie sind die 
zentralen Anliegen des Bündnisses. www.aids-kampagne.de
Das Aktionsbündnis lädt zu einem Presse- und Fototermin für 
Montag, 12. März 2007 um 13:00 Uhr auf die Bürgerweide in Bremen 
(Eingang Kongresszentrum) ein.  Bei der Aktion "Gesundheit kommt 
nicht von allein!" treffen die Figuren von Angela Merkel, Vladimir 
Putin und Thabo Mbeki auf HIV-Positive ihrer Länder.
Pressekontakt Aktionsbündnis gegen AIDS:
Rainer Seybold 
Mobil: 0176 - 2419 48 98
Dr. Sonja Weinreich 
Mobil: 0151 - 1527 83 88

Original-Content von: Aktionsbündnis gegen AIDS, übermittelt durch news aktuell

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