Alles im Blick oder auf dem Handy
Informationen im Blickfeld des Fahrers bündeln
Wuppertal (ots)
Werden dem Fahrer alle relevanten Informationen im menschlichen Kernsichtfeld von 20 Grad angeboten, wird er deutlich weniger abgelenkt und es lassen sich dadurch viele Gefahrensituationen und Unfälle vermeiden. Das hat das Virginia Tech Transportation Institute im Auftrag des US-Verkehrsministeriums herausgefunden.
Der Autozulieferer Delphi zeigt, in einem Konzeptfahrzeug, wie sich diese Erkenntnis in die Praxis umsetzen lässt: Die Funktionsvielfalt eines modernen Fahrzeugs wird im Showcar "ICP" ("Information, Convenience, Protection") durch eine moderne Mensch-Maschine-Schnittstelle so gebündelt, dass der Fahrer alle relevanten Informationen im Blick behalten kann, ohne die Augen von der Straße abzuwenden. Kern der Lösung sind zwei LCD-Bildschirme als Multifunktionsanzeige und ein integriertes Bedienelement am Lenkrad.
Die LCD-Bildschirme sind speziell auf den Fahrer ausgerichtet. Auf ihnen werden alle relevanten Informationen direkt im Blickfeld des Fahrers präsentiert. Hinzu kommt ein HUD-Display, das direkt in die Windschutzscheibe gespiegelt wird. Beide Displays können individuell konfiguriert werden.
Delphi beweist, dass auch die Umfelderfassung verbessert werden kann. Im ICP ersetzen Kameras die Seiten- und Innenspiegel. Sie brauchen nicht mehr auf den einzelnen Fahrer eingestellt werden, und der "tote Winkel" ist Geschichte. Das elektronische Bild wird kontextsensitiv auf kleine Monitore im Blickfeld des Fahrers oder direkt in die LCD-Matrix eingeblendet. Wird z. B. der Rückwärtsgang eingelegt, sieht der Fahrer auf seinem Monitor das Bild der Rückfahrkamera. Da die Kameras weniger aus der Fahrzeughaut ragen als Außenspiegel, ist diese Lösung aerodynamisch günstiger und eröffnet mehr Möglichkeiten für das Fahrzeugdesign.
Eine weitere Kamera überwacht den Innenraum und zeigt dem Fahrer auf seinem LCD-Display, was sich auf den Rücksitzen tut - nützlich, wenn man mit Kindern unterwegs ist.
Viele Funktionen kann man schon vor Fahrtantritt prüfen und einstellen - mit dem Handy als Fernbedienung. Das Mobiltelefon greift über WLAN direkt auf den Datenbus des Fahrzeugs zu. So ist es möglich, die individuelle Sitzposition einzustellen, die Klimaanlage und Standheizung zu aktivieren oder Tankfüllstand und Reifendruck zu prüfen.
Das Konzeptfahrzeug wird zurzeit europäischen Automobilherstellern präsentiert. Der Marktstart könnte in vier bis fünf Jahren erfolgen.
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