Shell geht neue Wege zur Reduktion von CO2-Emissionen
Unternehmen setzt auf Carbon Capture and Storage (CCS)-Technologie und fordert verlässliche politische Rahmenbedingungen
Hamburg (ots)
Um die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen, setzt Shell auch auf seine Erfahrungen mit der CCS-Technologie. Deren Perspektiven als klimapolitische Handlungsoption hat das renommierte Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH jetzt in einer Studie untersucht. Nach Ansicht der Experten kann CCS unter bestimmten Voraussetzungen eine "wichtige Brückenfunktion bei der Lösung der globalen Klimaproblematik leisten".
Beim EU-Gipfel im März 2007 haben sich die Staats- und Regierungschefs der europäischen Mitgliedstaaten zur Senkung ihrer Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent gegenüber dem Niveau von 1990 verpflichtet.
Tatsächlich jedoch steigen die globalen CO2-Emissionen weiter an. Ausgehend von einem Wachstum der Weltbevölkerung um 1,3 Milliarden und einer Zunahme des Energieverbrauchs um mehr als 50 Prozent bis 2030 rechnet die Internationale Energie Agentur (IEA) im gleichen Zeitraum mit einem Anstieg der CO2-Emissionen von heute 27,3 Milliarden Tonnen auf gut 40 Mrd. Tonnen. Denn fossile Energieträger werden auch künftig eine entscheidende Rolle im globalen Energiemix spielen. Derzeit liegt ihr Anteil bei rund 80 Prozent. Und daran wird sich nach Einschätzung von Experten in den nächsten 25 Jahren wenig ändern, auch wenn Erneuerbare Energien an Bedeutung gewinnen.
Für die Energiewirtschaft und Energiepolitik stellt sich daher die Frage, wie fossile Energieträger stärker in die Klimaschutzbemühungen einbezogen werden können.
Shell setzt dabei auch auf die Technologie der Abspaltung und Einlagerung von CO2 (Carbon Capture and Storage, CCS). Diese Technologie kann "ergänzend zu einem weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien und einer verstärkten Ausschöpfung der Energieeinsparpotentiale möglicherweise einen signifikanten Beitrag zur Verringerung der energiebedingten Treibhausgasemissionen leisten", heißt es in der Studie. CCS bedeutet, vereinfacht erklärt, CO2 etwa bei der Verbrennung im Kraftwerk, in der Petrochemie oder anderen großen stationären Quellen abzutrennen und es dann via Pipeline oder in Tankwagen zu geeigneten Lagerstätten zu bringen und dort langfristig zu speichern.
Weltweit werden die Speichermöglichkeiten auf rund 2000 Mrd. Tonnen CO2 geschätzt. Für Deutschland wird von 14,3 bis 30,5 Mrd. Tonnen CO2 ausgegangen. Im Vergleich zu den aktuellen Emissionen von weltweit 27,3 Mrd. Tonnen CO2 respektive 0,86 Mrd. Tonnen CO2 in Deutschland, ergeben sich daraus grundsätzlich Speicheroptionen für mehrere Jahrzehnte.
Erfahrungen mit dieser Technologie gibt es reichlich. "Die Herausforderung besteht darin, diese Erfahrungen auf den Kraftwerkmaßstab zu übertragen", sagt der Vizepräsident des Wuppertal Instituts, Dr. Manfred Fischedick. Das hält das Institut unter gegebenen Bedingungen jedoch erst ab 2020 für möglich.
Umso mehr kommt es jetzt darauf an, den institutionellen Rahmen zu ändern. Natürlich fällt Unternehmen wie Shell eine wichtige Rolle bei der Reduzierung von CO2-Emissionen zu. Aber der Klimawandel kann nicht von einem Unternehmen oder einer Branche allein gestoppt werden. Erst wenn die Regierungen ein solides Rahmenwerk bereitstellen, sind die Unternehmen für den Kampf gegen die CO2-Emissionen ausreichend gewappnet.
Shell selbst ist seit langem im Klimaschutz engagiert. Bereits 1997 gründete das Unternehmen einen eigenen Geschäftsbereich Erneuerbare Energien. Seit 2000 wurde eine Milliarde Dollar in Shell Renewables investiert. Ziel ist es, mindestens eine der Alternativen wie Wind, Wasserstoff oder Solartechnik und Biokraftstoffe der zweiten Generation zu einem wesentlichen Geschäftsbereich zu entwickeln. Daneben arbeitet Shell an neuen Technologien, um fossile Energieträger grüner zu machen. Dafür ist CCS ein Beispiel.
Auch die Politik hat die Chancen von CCS bereits erkannt. So nennen die EU-Staats- und Regierungschefs in ihrem Aktionsplan für die Jahre 2007 bis 2009 die Weiterentwicklung der CO2-Abscheidung und -speicherung als "wichtige Aufgabe". Und Umweltexperten der acht führenden Industrienationen fordern in einem Memorandum zu einer Tagung vom 6. und 7. März 2007 in Leipzig "die Einführung von CCS für fossilbasierte Stromerzeugung zu stärken und zu beschleunigen".
"Jetzt die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen ist entscheidend für unternehmerische Investitionen in die Reduktion von CO2." , sagt der wirtschaftspolitische Experte der Shell Deutschland, Jörg Adolf.
Die Studie im Netz: www.wupperinst.org
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