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BERLINER MORGENPOST: Schade um die Familiensendung/ Ein Kommentar von Christine Richter

Berlin (ots)

Rund 6,84 Millionen Menschen haben am Samstagabend das ZDF eingeschaltet und "Wetten, dass..?" geschaut - ich auch. Weil ich neugierig war, wie sich Markus Lanz angesichts des drohenden Aus schlägt. Nun, die große Überraschung kam zum Schluss, als Lanz selbst ankündigte, dass die Sendung zum Jahresende eingestellt wird. Schade, dachte ich, denn am Sonnabend war "Wetten, dass..?" richtig unterhaltsam, für Markus Lanz geschämt habe ich mich auch nicht. Er übertrieb nicht - bis auf einen Lachanfall -, er moderierte souverän und stilsicher, die Gäste waren - wenn auch unisono in Trauerkleidung erschienen - interessant und ließen sich auf die Wetten, Künstler und das Publikum ein. So sollte es sein, so könnte es weitergehen.

Seit Herbst 2012, als Lanz - gemeinsam mit Cindy aus Marzahn - übernahm, da habe ich immer schnell aus- oder umgeschaltet. Was habe ich mich geschämt, als Cindy aus Marzahn mit dem US-Rapper 50 Cent durchs Studio fuhr, als der arme Tom Hanks diese schreckliche Mütze aufziehen musste. Peinlich, bloß abschaffen, dachte ich. Auch Lanz wollte ich bei "Wetten, dass..?" nicht mehr sehen. Obwohl er doch in seiner ZDF-Talkshow meist einen guten Job macht. Als Moderator einer Familienshow erschien er mir am falschen Platz - bis zum Sonnabend, wo ich das Gefühl hatte, nun hat er seinen Stil gefunden.

Ich bin mit "Wetten, dass..?" groß geworden - habe die Sendung mit den Großeltern und Geschwistern geschaut. Später hatte ich häufig etwas anderes am Samstagabend vor, dafür schauten dann meine Nichten und Neffen die Sendung. Schade, dass dem ZDF nichts eingefallen ist, um die Familiensendung aufzufrischen, die Zuschauer mit intelligenten Wetten zu unterhalten. Und mit Markus Lanz so zu arbeiten, dass er sich nicht lächerlich machen muss. Er hätte mehr Unterstützung - und Fairness - verdient.

Der Kommentar im Internet: www.morgenpost.de/126636943

Pressekontakt:

BERLINER MORGENPOST
Chef vom Dienst
Telefon: 030/2591-73650
bmcvd@axelspringer.de

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