BERLINER MORGENPOST: Es geht nicht ohne Assad
Ein Leitartikel von Michael Backfisch
Berlin (ots)
Angesichts der völlig gegenläufigen Interessen kann der Syrienkonflikt nicht mit den Luftangriffen der US-geführten Koalition gegen den IS entschärft werden. Zudem will keiner im Westen Bodentruppen schicken. Deshalb müssen alle großen Akteure an den Verhandlungstisch: Russland, der Iran, Saudi-Arabien, die Türkei, Amerika, die EU - und eben Syrien mit Assad. Der Uno-Sondergesandte Staffan de Mistura soll ab Mitte Oktober die Möglichkeiten für Gespräche sondieren. Das Ziel muss sein, Assad als Übergangspräsidenten eine Zeit lang zu halten, um danach eine halbwegs stabile Regierung - ohne ihn - zu bilden. Stürzt Assad zu schnell, besteht die Gefahr, dass die schiitische Minderheit der Alawiten, der der Machthaber angehört, Opfer von Gewaltexzessen wird. Das große diplomatische Endspiel um Syrien hat begonnen. Der Weg ist lang, schmerzhaft und mit vielen Rückschlägen gepflastert. Aber weder eine Fortsetzung der Luftschläge noch eine Intensivierung des Bodenkrieges sind eine Alternative.
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