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BERLINER MORGENPOST: Und alle Fragen offen
Kommentar von Andreas Abel zu BER und Tegel

Berlin (ots)

Kurzform: Die Politik in Berlin diskutiert das Gutachten, das der Parlamentarische Beratungsdienst des Brandenburger Landtages vor einigen Tagen vorgelegt hat. Es kommt zu dem Schluss, dass Tegel nicht zwingend sechs Monate nach Eröffnung des BER geschlossen werden muss, sondern diese Frist etwas ausgedehnt werden könnte. Vorausgesetzt, Berlin, Brandenburg und der Bund sind sich einig. Sie sollten ernsthaft darüber sprechen. Die Entwicklung des BER ist mit so vielen Rückschlägen und Fragezeichen behaftet, dass fraglich bleibt, ob die Kapazitäten dort ausreichen wird. Warum soll man sich nicht ein Jahr oder 18 Monate Zeit nehmen, um zu prüfen, ob das Konzept trägt? Es geht immerhin um den Flugverkehr der Hauptstadt Deutschlands.

Der komplette Kommentar: Der künftige Großflughafen BER verschlingt sehr viel Geld. Der Finanzrahmen liegt aktuell bei rund 6,5 Milliarden Euro. Nicht nur Planungsfehler, Baumängel und geplatzte Eröffnungstermine trieben die Kosten in die Höhe, auch Mehrausgaben beim Schallschutz und Kapazitätserweiterungen schlagen zu Buche. Viele Berliner sind mehr als skeptisch, ob der BER nicht noch teurer wird - sie sind davon überzeugt. Die drei Eigentümer, Berlin, Brandenburg und der Bund, haben bislang rund 2,7 Milliarden Euro zugeschossen. Die Bereitschaft vor allem der beiden Bundesländer, weiteres Geld in den BER zu pumpen, ist nur schwach ausgeprägt. Deshalb wird für den Ausbau, der nach dem für 2020 geplanten Start notwendig ist, eine Kreditfinanzierung geprüft. Es geht um stolze 500 Millionen Euro. Wer nun darauf gehofft hatte, dass es dazu bei der Aufsichtsratssitzung am Freitag klare Aussagen gibt, sah sich ein weiteres Mal enttäuscht. Die Finanzierungsfrage wurde auf Ende August vertagt, Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider will bis dahin Berlin und Brandenburg von seinem Konzept überzeugen. Die Erfolgsaussichten dafür sind vage. So geht die Zeit ins Land. Derweil diskutiert die Politik in Berlin das Gutachten, das der Parlamentarische Beratungsdienst des Brandenburger Landtages vor einigen Tagen vorgelegt hat. Es kommt zu dem Schluss, dass Tegel nicht zwingend sechs Monate nach Eröffnung des BER geschlossen werden muss, sondern diese Frist etwas ausgedehnt werden könnte. Vorausgesetzt, Berlin, Brandenburg und der Bund sind sich einig. Sie sollten ernsthaft darüber sprechen. Die Entwicklung des BER ist mit so vielen Rückschlägen und Fragezeichen behaftet, dass fraglich bleibt, ob die Kapazitäten dort ausreichen wird. Warum soll man sich nicht ein Jahr oder 18 Monate Zeit nehmen, um zu prüfen, ob das Konzept trägt? Es geht immerhin um den Flugverkehr der Hauptstadt Deutschlands.

Pressekontakt:

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Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

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