BERLINER MORGENPOST: Gedächtniskirche wird zur Großbaustelle - Von Andreas Abel
Berlin (ots)
Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche soll in den kommenden fünf Jahren umfassend erneuert werden. Geplant sind umfangreiche Sanierungsarbeiten, aber auch eine Weiterentwicklung des Nutzungskonzepts. Der Finanzrahmen dafür ist erheblich, es geht um 28 Millionen Euro. Die Arbeiten sollen beginnen, wenn die Mittel dafür bewilligt sind.
Das von einem Architektenbüro im Auftrag der Stiftung Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche erstellte Gesamtkonzept mit dem Titel "Perspektive 2023" nennt sieben Maßnahmen. Die wichtigsten sind die Sanierung des Glockenturms und des Kirchengebäudes, die Sanierung und Umnutzung des Foyerbaus sowie die Vollendung der Restaurierungsarbeiten in der Turmruine, verbunden mit einer Erweiterung der Ausstellungsfläche in der Gedenkhalle.
Hinzu kommen noch ein neues Lichtkonzept für die Außenbereiche, ein verbessertes Orientierungs- und Leitsystem sowie eine erweiterte Barrierefreiheit. Das Konzept liegt der Berliner Morgenpost exklusiv vor.
Seit vielen Jahren sind Bauarbeiter ständige Begleiter des meistbesuchten kirchlichen Orts der Hauptstadt mit jährlich 1,3 Millionen Besuchern aus aller Welt. Die Maßnahmen zur Instandhaltung des Ensembles aus Kirche, Altem Turm, Glockenturm, Kapelle, Foyergebäude und Podium - der erhöhte Sockelbereich, der die Gebäude verbindet - fokussierten sich bisher auf die bauliche Sicherung einzelner Bauteile. Das wurde durch eine ganzheitliche Betrachtung des Ensembles ersetzt.
Dafür wurde 2015 vom Deutschen Kulturrat und der Gedächtniskirchengemeinde ein Beirat berufen, der inzwischen seinen Bericht zum neuen Nutzungskonzept und zu notwendigen Sanierungen vorgelegt hat. Der Beirat ist überzeugt, dass die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ein nationales Denkmal ist. Daher müssten Bund, Land Berlin und Evangelische Kirche Erhalt und Entwicklung des Kirchenensembles gemeinsam verantworten. Es gebe "positive Signale" aus dem Bundestag, sich an dem 28-Millionen-Euro-Projekt zu einem erheblichen Teil zu beteiligen, hieß es aus dem Beirat.
Weiteres Geld soll von der evangelischen Landeskirche und vom Land Berlin kommen. Dazu gebe es eine grundsätzliche Bereitschaft, sagte Gedächtniskirchenpfarrer Martin Germer der Berliner Morgenpost.
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