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BERLINER MORGENPOST: Lasst Tegel nicht schleifen
Kommentar von Sebastian Geisler zu Andrang an Berliner Flughäfen

Berlin (ots)

Kurzform: Die neue Belastungsspitze ist planbar gewesen, die Zahl der angesetzten Abflüge und der erwarteten Passagiere vorab bekannt. Mit - auch baulich - verbesserter Besucherlenkung und mehr (auskunftsfreudigem) Personal müsste man die Ströme der Reisenden angemessen steuern. Tegels Ruf als "Flughafen der kurzen Wege" wirkt leider auf fatale Weise nach. Die Flughafengesellschaft sollte eingestehen, dass ein Eintreffen "mindestens zwei Stunden vorher" nicht ausreicht. Es sind eher drei Stunden. An das Horrorszenario, das eintritt, wenn der BER 2020 nicht öffnen sollte, mag man nicht denken, sollte es aber - und Tegel entsprechend vorbereiten.

Der vollständige Kommentar: Während es mir früher Respekt abnötigte, dass die Flughafengesellschaft die Airports Tegel und Schönefeld auf einem Vielfachen ihrer angedachten Kapazitäten betreiben konnte, muss man inzwischen feststellen: Mittlerweile kollabieren die Flughäfen praktisch zu Stoßzeiten. Eine halbwegs geregelte Abfertigung ist an manchen Tagen schlichtweg nicht mehr möglich. Oft herrscht, vor allem in Tegel, nur noch Chaos. Das Terminal C ist bisweilen so überfüllt, dass ich als Reisender kürzlich glaubte, eine Massenpanik könnte ausbrechen. Der Satz "Die Nerven liegen blank" trifft die Situation vieler Betroffener, die in den viel zu langen Schlangen bei schwülwarmer Luft unweigerlich ins Gespräch kommen. Oft hört man: "Wir sind extra früher gekommen, wir wussten ja, dass es voll wird, aber nicht, dass es so voll wird." Resignierte Mitarbeiter sagen nur achselzuckend, man könne ja in der Schlange fragen, ob die Mit-Wartenden einen vorlassen. Dass man geradezu genötigt wird, sich vorzudrängeln, ist unwürdig. Dabei ist, vor allem nach den Erfahrungen der Osterferien, die neue Belastungsspitze planbar gewesen, die Zahl der angesetzten Abflüge und der erwarteten Passagiere vorab bekannt. Mit - auch baulich - verbesserter Besucherlenkung und mehr (auskunftsfreudigem) Personal müsste man die Ströme der Reisenden angemessen steuern. Tegels Ruf als "Flughafen der kurzen Wege" wirkt leider auf fatale Weise nach. Die Flughafengesellschaft sollte eingestehen, dass ein Eintreffen "mindestens zwei Stunden vorher" nicht ausreicht. Es sind eher drei Stunden. An das Horrorszenario, das eintritt, wenn der BER 2020 nicht öffnen sollte, mag man nicht denken, sollte es aber - und Tegel entsprechend vorbereiten. Ich kenne niemanden, der eigenes Geld darauf wetten würde, dass der BER im kommenden Jahr an den Start geht.

Pressekontakt:

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Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

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