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BERLINER MORGENPOST: Chaos in der Erziehungshilfe
Kommentar von Isabell Jürgens zu Hilfen zur Erziehung

Berlin (ots)

Kurzform: Dass die Zahlen der "Hilfen zur Erziehung" seit Jahren steigen, bestreitet auch die Senatsverwaltung nicht. Das geht auch allein aus den Aufwendungen hervor, die die Bezirke jedes Jahr für die Betreuung oder Beratung der Kinder und Teenager sowie ihrer Eltern leisten müssen. 2013 musste das Land Berlin dafür noch 441 Millionen Euro aufbringen. Fünf Jahre später waren es bereits knapp 600 Millionen Euro. Für 2019 wird diese Summe nicht reichen, voraussichtlich werden es am Jahresende 612 Millionen Euro sein. Bei diesen enormen Aufwendungen sollte genau nachvollziehbar sein, wem und aus welchen Gründen diese Hilfe gewährt wurde. Also bitte genau hinsehen und nachvollziehbare Zahlen liefern.

Der vollständige Kommentar: Viele Eltern sind überfordert, wenn ihre Kinder regelmäßig die Schule schwänzen, beim Stehlen im Supermarkt ertappt werden oder wiederholt in Schlägereien verwickelt sind. Viele Kinder sind überfordert, wenn in ihrem Elternhaus nur noch Streit herrscht, etwa weil Mutter und Vater in Scheidung leben. Da ist es gut, dass es einen Rechtsanspruch auf "Hilfen zur Erziehung" gibt. Gut ist auch, wenn offenbar immer mehr Eltern diese Hilfen in Anspruch nehmen. Nicht gut dagegen ist, wenn gar nicht sicher ist, wie viele dieser Hilfen denn nun tatsächlich in Berlin genutzt werden, weil es Schwierigkeiten mit der Erfassung der Daten gibt, die die bezirklichen Jugendämter übermitteln. Im vergangenen Jahr haben knapp 32.000 junge Menschen oder Familien in Berlin diese Hilfsleistung erstmals in Anspruch genommen, sagt jedenfalls das Landesamt für Statistik. Mit den "Altfällen" sollen es sogar rund 71.000 sein. Die zuständige Verwaltung von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) hält diese Zahlen für deutlich überhöht. Man werde nun klären müssen, wie das Problem der Erfassung behoben werde könne, heißt es. Dass die Zahlen seit Jahren steigen, bestreitet allerdings auch die Senatsverwaltung nicht. Das geht auch allein aus den Aufwendungen hervor, die die Bezirke jedes Jahr für die Betreuung oder Beratung der Kinder und Teenager sowie ihrer Eltern leisten müssen. 2013 musste das Land Berlin dafür noch 441 Millionen Euro aufbringen. Fünf Jahre später waren es bereits knapp 600 Millionen Euro. Für 2019 wird diese Summe nicht reichen, voraussichtlich werden es am Jahresende 612 Millionen Euro sein. Bei diesen enormen Aufwendungen sollte genau nachvollziehbar sein, wem und aus welchen Gründen diese Hilfe gewährt wurde. Also bitte genau hinsehen und nachvollziehbare Zahlen liefern.

Pressekontakt:

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Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

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