Rückschlag für Messe-Standort
Kommentar von Dominik Bath zum Teil-Aus der Berlin Fashion Week
Berlin (ots)
Kurzform:
Der Umzug der Fashion-Week-Messen zeigt, dass der Berliner Senat sein Vorgehen überdenken muss, will die deutsche Hauptstadt weiter im internationalen Messegeschäft mitspielen - und sich bei Neuvergaben vielleicht auch mal durchsetzen. Frankfurt und das Land Hessen haben den Veranstalter auch mit finanziellen Versprechungen gelockt. München hatte die IAA dank einer finanziellen Mitgift zugesprochen bekommen. Künftig wird auch Berlin finanziell stärker in Messen investieren müssen. Der Landesbetrieb, die Messe Berlin, könnte mit mehr Geld neue Formate entwickeln und bestehende ausbauen. Viel hängt in der Stadt davon ab, dass Berlin ein erfolgreicher Messestandort bleibt. Hotels, Gastronomen oder Taxifahrer leben von den Gästen. Der Senat muss mithelfen, damit die Stadt nach Corona daran anknüpfen kann.
Der vollständige Kommentar:
Die Fashion Week muss künftig ohne die großen Leitmessen auskommen, der Veranstalter Premium zieht lieber nach Frankfurt am Main. Das Teil-Aus für die Mode-Tage in der deutschen Hauptstadt ist ein Verlust für die hiesige Mode-Branche und ein Rückschlag für den Messestandort Berlin. Nach der Niederlage um die Bewerbung der Internationalen Automobilausstellung (IAA) muss Berlin nun auch noch einen erheblichen Part einer etablierten Großveranstaltung an einen Messe-Konkurrenten ziehen lassen. Der Umzug der Fashion-Week-Messen zeigt auch, dass der Berliner Senat sein Vorgehen überdenken muss, will die deutsche Hauptstadt weiter im internationalen Messegeschäft mitspielen - und sich bei Neuvergaben vielleicht auch mal durchsetzen. Frankfurt und das Land Hessen haben den Veranstalter auch mit finanziellen Versprechungen gelockt. München hatte die IAA dank einer finanziellen Mitgift zugesprochen bekommen. Künftig wird auch Berlin finanziell stärker in Messen investieren müssen. Das betrifft nicht nur das Werben um mögliche Veranstaltungen, sondern auch das Messegeschäft an sich. Der Landesbetrieb, die Messe Berlin, könnte mit mehr Geld neue Formate entwickeln und bestehende ausbauen. Stattdessen soll ein großer Teil des Budgets für den Umbau des Messegeländes ausgegeben werden. Immerhin: Um die Corona-Folgen zu bewältigen, stellte der Senat jüngst im Nachtragshaushalt 25 Millionen Euro zur Verfügung. Weitere Mittel sind angekündigt. Neues Geschäft entsteht dadurch jedoch nicht. Viel hängt in der Stadt davon ab, dass Berlin ein erfolgreicher Messestandort bleibt. Hotels, Gastronomen oder Taxifahrer leben von den Gästen, die jährlich zu den Großveranstaltungen kommen. Der Senat muss mithelfen, damit die Stadt nach Corona daran anknüpfen kann.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell