Der Senat muss konkret handeln
Die Trockenheit bereitet Berlin große Probleme
Kommentar von Redakteurin Jessica Hanack
Berlin (ots)
Die Erleichterung über den für die Natur so wichtigen Regen im Frühjahr ist schnell Ernüchterung gewichen: Der Mai brachte Berlin fast nonstop Sonnenschein bei nahezu keinem Niederschlag. Nicht mal ein Viertel der durchschnittlichen Regenmenge wurde registriert, und auch im Juni ist bislang kein Ende der Trockenheit in Sicht. Dürre und Wassermangel werden zur wachsenden Herausforderung, die Berlin entschieden angehen muss.
Denn die Folgen des ausbleibenden Regens kombiniert mit hohen Temperaturen sind umfassend. Sie reichen von steigender Waldbrandgefahr über einen sinkenden Grundwasserspiegel und schrumpfende Seen bis zu Mooren, die vom Austrocknen bedroht sind. Letztere bieten nicht nur seltenen Tierarten einen Lebensraum, sie gelten auch als oft unterschätzte Klimaschützer. Einer Studie zufolge haben Berlins Moore der Atmosphäre mehr als vier Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid entzogen. Trocknen die Böden jedoch aus, entweicht das CO2 wieder, sodass die Erderwärmung nicht gebremst, sondern verschärft würde - ein Szenario, das dringend vermieden werden sollte.
Erste Maßnahmen zum Schutz der Moore wurden bereits angestoßen, doch dass Naturschützer die Flächen weiter in Gefahr sehen, offenbart: Genügt hat das bislang nicht. Klar: Der Senat kann am fehlenden Regen nichts ändern, aber er kann etwas gegen das Absinken des Grundwasserspiegels oder für eine weitere Bewässerung der Moore tun. CDU und SPD haben vielfach betont, welch hohen Stellenwert der Klimaschutz für die Koalition habe. Jetzt gibt es die Chance - und die Notwendigkeit -, das zu beweisen. Nicht nur mit Absichtsbekundungen, sondern mit konkretem Handeln.
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