"Berliner Morgenpost": Eine gute Wahl für den RBB
Kommentar von Jörg Quoos zu Ulrike Demmer
Berlin (ots)
Eine trauriges Kapitel beim Rundfunk Berlin-Brandenburg ist endlich beendet: Mit Ulrike Demmer ist eine einzige Kandidatin nach einer qualvollen und fehlerhaften Intendantensuche übrig geblieben und gewählt worden. Der Prozess hat alle Beteiligten viel Nerven gekostet. Aber die gute Nachricht für alle in Berlin und Brandenburg ist: Mit Ulrike Demmer hat sich die Richtige durchgesetzt.
Die 50-Jährige ist eine preisgekrönte Journalistin, hat beim ZDF, beim "Spiegel", beim "Focus", bei Regionalmedien und zuletzt in der Bundesregierung viele Erfahrungen gesammelt, die ihr jetzt beim Steuern des Medien-Dickschiffs RBB helfen werden. Dazu ist Demmer durchsetzungsstark und stellt Dinge infrage. Genau das braucht der Sender jetzt, der in der Vergangenheit mehr durch Skandale als durch gute Geschichten Schlagzeilen gemacht hat.
Dass die neue Intendantin auch Regierungssprecherin war, muss man nicht als Makel werten. Die Zeit war kurz, und auch Angela Merkels langjähriger Regierungssprecher Uli Wilhelm hat als Intendant beim Bayerischen Rundfunk politische Unabhängigkeit bewiesen und den Sender kraftvoll reformiert.
Beim RBB wird dies besonders herausfordernd, schließlich ist das Haus durch die Schlesinger-Affäre beschädigt. Und das chaotische Wahlverfahren hat es nicht viel besser gemacht.
Die neue Intendantin muss jetzt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schnell für sich gewinnen und ihnen Selbstbewusstsein zurückgeben. Um das zu machen, was ihr Job ist und was die Gebührenzahler erwarten: guten öffentlich-rechtlichen Journalismus in Funk und Fernsehen für Berlin und Brandenburg.
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