Berliner Morgenpost: Kommentar - Hitzfeld
Berlin (ots)
Ein kurzer Anruf, das kleine Wörtchen Nein, und schon wurde das Ausmaß des Dilem mas, in dem sich der deutsche Fußball seit dem Ausscheiden bei der Europameisterschaft befindet, überdeutlich. Beinahe ohnmächtig nahm der DFB die Absage von Ottmar Hitzfeld ent gegen, das Amt Rudi Völlers nach dessen Schei tern zu übernehmen. Was, bitte, ist auf einmal in Ottmar Hitzfeld ge fahren? Er war es, der vor der EM von einer logischen Kon sequenz seiner Trainerlaufbahn als Bundestrainer sprach und damit den Druck auf Völler unnötig erhöhte. Nach dem deutschen Vorrunden-Aus und Völlers Rücktritt sprach Hitzfeld vom Traumjob und ließ spätes tens nach dem Ja seiner Ehefrau kaum Zweifel daran, ihn dann auch ausüben zu wollen. Auf einmal ist der Akku leer? Der Druck, unter dem DFB-Präsident Mayer- Vorfelder mit Hitzfeld verhandelte, ließ dem Trai ner alle Möglichkeiten, seine Forderungen durch zusetzen. Millionengehalt, Vertragsdauer, der ei gene Assistent. Hätte es Hitzfeld gewollt, seine Beatrix hätte künftig mit auf der Bank sitzen dür fen. Was ihm aber weder DFB noch Liga zusagen konnten, ist Erfolg. Und den erwarten die deut schen Fußball-Anhänger bei einer Heim-WM in zwei Jahren von ihm und der Mannschaft. Hitzfeld aber ist der eigene Ruf wichtiger als die Zukunft des deutschen Fußballs. Feige.
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