Berliner Morgenpost: Handel mit Doktortiteln boomt
Berlin (ots)
In Berlin boomt das Geschäft mit Doktortiteln und anderen unverdienten Ehren. Nach Recherchen der Berliner Morgenpost (Sonntag-Ausgabe) tummeln sich zwischen Kurfürstendamm, Potsdamer Platz und Friedrichstraße eine noble Adresse ist wichtig mittlerweile ein Dutzend Unternehmen, die akademische Grade oder Adelstitel verkaufen. Ein Titelhändler ist inzwischen vom Landgericht Moabit zu fünf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Der Fall zeigt nach Ansicht des deutschen Hochschulverbandes allerdings nur die Spitze eines Eisbergs.
Den zum Teil fragwürdigen Geschäftemachern ist rechtlich nur schwer beizukommen. Zum einen handelt es sich bei den hiesigen Firmen nur um freie Repräsentanten und Vermittlungsagenten von Unternehmen, die irgendwo im Ausland sitzen und für die deutsche Justiz daher nicht greifbar sind, sagte der Strafrechtler Walter Nitsche der berliner Morgenpost. Zum anderen seien die Praktiken zwar fragwürdig, aber eben durchaus nicht immer strafbar.
Inzwischen haben die Titelhändler den Blick nach Osten gerichtet. Etliche Universitäten in den neuen EU-Ländern sind nur mit dünnen Etats ausgestattet und entscheiden, wie der Deutsche Hochschulverband in einer Studie festgestellt hat, über die Vergabe einer Ehrendoktorwürde schon mal großzügig, wenn die Kasse stimmt. Nach den vom kommenden Jahr an geltenden EU-Bestimmungen dürfen solche Titel dann auch in Deutschland ohne Einschränkung geführt werden.
ots-Originaltext: Berliner Morgenpost
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