Alle Storys
Folgen
Keine Story von BERLINER MORGENPOST mehr verpassen.

BERLINER MORGENPOST

Berliner Morgenpost: Es braucht weitere Anreize
Kommentar von Dominik Bath zu Reparaturen

Berlin (ots)

Deutschland muss aktiv werden, denn künftig sollen technische Geräte, die kaputt sind, nicht mehr so schnell auf dem Müll landen. Verbraucher sollen spätestens ab Sommer 2026 ein umfangreiches Recht auf Reparatur haben - das gibt die Europäische Union vor.

Bislang machen es viele Hersteller ihren Kunden aber nicht allzu leicht, hat die Verbraucherzentrale herausgefunden. Vor allem die Preise sind zum Teil hoch. Wenn man für ein Ersatzteil bis zu 64 Prozent des Neukaufpreises für das jeweilige Gerät auf den Tisch legen muss, ist es nicht verwunderlich, dass Verbraucher abwinken. Grundsätzlich hofft die EU zwar, dass sich durch die neuen Vorgaben ein echter Markt für Reparaturen entwickelt und so die Preise sinken, dabei sollte man nicht zu gutgläubig sein. Denn anzunehmen ist, dass die Hersteller nicht unbedingt das größte Interesse daran haben, dass Geräte immer wieder repariert werden. Die Wahrheit ist nämlich: Bosch und Siemens, aber auch Apple oder Samsung verdienen am meisten Geld, wenn Waschmaschinen, Geschirrspüler und Smartphones neu gekauft werden. Das wird sich auch per Gesetz nicht ändern lassen.

Bei der Umsetzung des Rechts auf Reparatur in nationale Vorgaben wird es jetzt deshalb auch darauf ankommen, wie bindend die Pflichten für die In-Umlauf-Bringer der Geräte sind - und welche Sanktionsmöglichkeiten für den Staat und Verbraucher es gibt, sollten sich die Firmen daran doch nicht halten. Für die Wirtschaft könnten dabei auch Anreize ein richtiger Weg sein, ihre Technik so gut reparierbar wie möglich zu machen. Denn ohne den Willen der Unternehmen dürfte der deutsche Elektroschrotthaufen eher nicht kleiner werden.

Pressekontakt:

BERLINER MORGENPOST

Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de

Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: BERLINER MORGENPOST
Weitere Storys: BERLINER MORGENPOST
  • 04.12.2024 – 19:15

    Berliner Morgenpost: Wo die Freiheit hell strahlt / Leitartikel von Thorsten Knuf

    Berlin (ots) - Mit der Freiheit verhält es sich wie mit der Gesundheit: Vielen Menschen wird ihr Wert erst bewusst, wenn sie nicht mehr da ist. Dinge, die heute noch selbstverständlich erscheinen, geraten plötzlich in Gefahr und können schon bald unmöglich sein. Auf jeden Fall ist es ratsam, sich rechtzeitig mit Risiken auseinanderzusetzen. Und zu kämpfen, wenn ...

  • 04.12.2024 – 19:15

    Berliner Morgenpost: Mathetest lässt aufatmen / Kommentar von Birgitta Stauber

    Berlin (ots) - Noch mal davongekommen: Das ist wohl das Fazit, das sich aus der aktuellen Schulstudie Timss ergibt. Die deutschen Grundschulkinder rechnen nicht schlechter als 2019 - obwohl sie eine Pandemie hinter sich haben. Das aber als gute Nachricht zu verkaufen, ist wohl eher als Griff nach dem rettenden Strohhalm zu verstehen. Denn wie einbetoniert hängt in ...

  • 03.12.2024 – 19:10

    Schon 423 Polizei-Einsätze im Flüchtlingszentrum Tegel in diesem Jahr

    Berlin (ots) - Seit einigen Tagen schon reißen die Negativschlagzeilen über das Ankunftszentrum im ehemaligen Flughafen Tegel nicht ab. Knapp 5000 Geflüchtete leben derzeit auf engstem Raum in der Unterkunft, die Wohnsituation gilt als prekär. Der Senat versucht daher schon lange, die Bewohner in dezentrale Wohnungen im Stadtgebiet unterzubringen, scheitert aber ...