Berliner Morgenpost: Krankenstand in Berlin deutlich gesunken
Berlin (ots)
In der Hauptstadt ist die Zahl der Krankheitstage von Arbeitnehmern deutlich gesunken und liegt auf dem niedrigsten Stand seit Anfang der neunziger Jahre. Das berichtet die Berliner Morgenpost in ihrer Donnerstagausgabe. Nach einer Studie der Betriebskrankenkassen (BKK)fehlten deren Berliner Mitglieder 2003 an 18,2 Tagen wegen Krankheit. 2002 waren es noch 19,3. Die schlechte Nachricht aus dem BKK Gesundheitsreport 2004: Berlin liegt im bundesweiten Vergleich mit 18,2 Fehltagen immer noch an der Spitze. Die niedrigsten Werte haben Bayern und Baden-Württemberg mit je 11,8 Tagen. Der Bundesschnitt lag bei 13,5 Tagen.
Die Untersuchung der BKK bestätigt Trends, die auch andere Kassen in Berlin feststellen. Die AOK Berlin verzeichnet einen Rückgang der Krankmeldung ihrer Mitglieder von 5,7 Prozent im Jahr 2002 auf 5 Prozent im vergangenen Jahr. Der Trend hält an: Die Krankenquote lag bei den rund 755.000 AOK-Versicherten im November 2004 bei 4,65 Prozent.
Auch die Deutsche Angestellten Krankenkasse DAK mit 250.000 Versicherten in Berlin bestätigt den Rückgang.* Bis Ende Oktober dieses Jahres haben wir 105.000 Krankengeldtage weniger als 2003 registriert, berichtet DAK-Sprecher Rüdiger Scharf. Der Rückgang um 16,5 Prozent erspare seine Kasse Zahlungen in Höhe von 3,7 Millionen Euro.
Als Ursache dafür, daß der Krankenstand sinkt, nennt man bei der AOK die hohe Arbeitslosigkeit und die schwache Konjunktur, so daß Beschäftigte aus Angst vor Jobverlust mit Krankmeldungen vorsichtiger umgehen. Neben der Angst um den Arbeitsplatz gibt es auch strukturelle Gründe. So habe sich die Zahl der Beschäftigten in der Dienstleistungsbranche von 60 auf 70 Prozent erhöht. Dienstleistungsberufe haben jedoch deutlich niedrigere Krankenstände als etwa Beschäftigte in der Industrie oder im Handwerk, wo in den letzten Jahren viele Arbeitsplätze verloren gingen, sagt Volker Kamm von den BKK Berlin.
ots-Originaltext: Berliner Morgenpost
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