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Kinderschutzrisiken im Voluntourismus minimieren

Berlin (ots)

Viele Menschen möchten sich auf Reisen sozial engagieren. Auf diesen Wunsch hat die Tourismusbranche längst reagiert und bietet eine Mischung aus Freiwilligendienst und Tourismus an - den sogenannten Voluntourismus. Mit einem geschätzten Jahresumsatz von 2 Milliarden US-Dollar stellt der Voluntourismus ein relevantes Segment der Tourismusbranche dar. Auf der gerade stattfindenden Internationalen Tourismusmesse ITB in Berlin wird der wieder aufkommende Trend ein wichtiges Thema sein.

Der philanthropische Reisetrend bietet viele Potentiale des Lernens - gerade für die Reisenden. Vor Ort birgt er aber auch Risiken, insbesondere bei Freiwilligeneinsätzen in sozialen Projekten mit Kindern. Besonders im Fokus steht dabei der sogenannte "Waisenhaustourismus", bei dem Freiwillige tage- oder wochenweise in Waisenhäusern mitarbeiten. Obgleich die negativen Auswirkungen für die emotionale und kognitive Entwicklung von Kindern hinreichend bekannt und Fälle von Menschenhandel in Waisenhäuser bekannt geworden sind, bieten immer noch mehr als ein Drittel der Anbieter Freiwilligeneinsätzen in Waisenhäuser an.

Aufbauend auf früheren Studien zum deutschen Voluntourismus-Markt aus den Jahren 2015 und 2018 haben ECPAT Deutschland und Tourism Watch bei Brot für die Welt Ende 2023 erneut eine Marktanalyse durchgeführt und 50 Angebote von 25 Anbietern untersucht.

Trotz vielfacher Versuche in den vergangenen 10 Jahren, ist eine Selbstregulierung des Voluntourismus-Marktes bisher gescheitert. Der Rechtsrahmen für den Voluntourismus-Markt in Deutschland sieht aktuell keine verbindlichen Kinderschutzmaßnahmen vor.

"Organisationen, die in Deutschland mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, sind verpflichtet Kinderschutzstrategien umzusetzen. Sobald es aber um kommerzielle Projekte im Ausland geht, greifen die deutschen Gesetze nicht mehr - das muss sich dringend ändern" fordert Antje Monshausen von Brot für die Welt, Vorständin bei ECPAT Deutschland.

Panel auf der ITB: 7. März 15.50Uhr in Halle 4.1b (Lighthouse stage) "Protecting children in international Voluntourism. Current status in Germany and worldwide"

Policy Paper: Kinderschutzrisiken im Voluntourismus minimieren - Empfehlungen zur politischen Gestaltung

ECPAT International: Berichte und Videos zum Thema Voluntourismus

ECPAT Deutschland e. V.

Die Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung ist Teil des internationalen ECPAT Netzwerkes mit Sitz in Bangkok/Thailand. Weitere Informationen finden Sie unter www.ecpat.de

Tourism Watch

Als Teil der Politikabteilung von Brot für die Welt, setzt sich Tourism Watch für nachhaltigen Tourismus, den Schutz von Menschenrechten und Klimagerechtigkeit ein. https://www.tourism-watch.de/

Pressekontakt:

Andrea Wagner, Geschäftsführung ECPAT Deutschland e.V.
wagner@ecpat.de, 0157 9237 7011
Antje Monshausen, Tourism Watch, Brot für die Welt
antje.monshausen@brot-fuer-die-welt.de, 0170 7606 219

Original-Content von: ECPAT Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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