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DStGB: Ländliche Gebiete brauchen rollende Supermärkte - Keine zusätzliche Bürokratie für Verkaufsfahrzeuge

Berlin (ots)

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat vor einem
Aus für die "Rollenden Supermärkte" in den ländlichen Regionen 
gewarnt. Hintergrund sind geplante Änderungen der EU-Regelungen für 
Fahrpersonal. Demnach würden zukünftig die Fahrer größerer 
Verkaufsfahrzeuge nicht mehr von der Aufzeichnungspflicht der Lenk- 
und Ruhezeiten ausgenommen sein.
"Gerade in strukturschwachen und ländlichen Gebieten haben 
Verkaufsfahrzeuge eine unverzichtbare Versorgungsfunktion. In allen 
Ortschaften müssen Einkaufsmöglichkeiten bestehen. Ansonsten drohen 
ernsthafte Engpässe bei der Versorgung ländlicher Gebiete," sagte in 
Berlin Dr. Gerd Landsberg, Geschäftsführendes Präsidialmitglied des 
DStGB. Landsberg forderte die Bundesregierung dazu auf, die 
bisherigen Ausnahmeregelung für diese Fahrzeuglenker 
aufrechtzuerhalten und auf eine Änderung der EU-Vorgaben hinzuwirken
"Die Versorgung der Bevölkerung mit den täglichen Einkäufen darf 
nicht aufs Spiel gesetzt werden. In vielen kleineren Ortschaften gibt
es keine Lebensmittelgeschäfte mehr. Dort werden die 'rollenden 
Supermärkte' unbedingt gebraucht", sagte Landsberg. Er verwies 
darauf, dass mit den neuen Arbeits- und Ruhezeitregelungen die 
Verkaufsfahrer gezwungen würden, die gleichen Regeln einzuhalten wie 
Bus- oder Fernfahrer, obwohl die Fahrtätigkeit nicht Hauptbestandteil
ihrer Arbeit sei, sondern das Verkaufen. Hintergrund seien 
EU-Vorgaben zur Harmonisierung bestimmter Vorschriften im 
Straßenverkehr, die auch in Deutschland umgesetzt werden müssten. 
Danach müssten die Fahrer spätestens nach einer Lenkzeit von 
viereinhalb Stunden eine 45-minütige Ruhepause einlegen, in der nicht
verkauft werden dürfe. Landsberg wies auf Schätzungen des Handels 
hin, wonach 15 bis 20 Prozent, regional sogar bis zu 40 Prozent der 
Touren wegfallen müssten. Nach den geplanten Gesetzesänderungen 
dürften die Verkaufsfahrzeuge an deutlich weniger Punkten halten und 
verkaufen. Außerdem müssten die Unternehmen jeden Stopp ausführlich 
dokumentieren. Das wäre das wirtschaftliche Aus für viele 'rollende 
Supermärkte'. Entlegene Dörfer könnten nicht mehr angefahren werden. 
"Die Verlierer einer solchen Entwicklung wären nicht zuletzt ältere 
Dorfbewohner, die nicht mit dem eigenen PKW zum Einkauf in andere 
Ortschaften fahren können", so Landsberg.

Pressekontakt:

Kontakt:

Franz-Reinhard Habbel
Sprecher des DStGB
Tel.: 030/77307-225
E-Mail: Franz-Reinhard.Habbel@dstgb.de

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