Alle Storys
Folgen
Keine Story von Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V. mehr verpassen.

Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V.

DStGB: Verkürzung des Wehrdienstes auf sechs Monate gefährdet den Zivildienst - Einführung eines sozialen Pflichtjahres für junge Menschen prüfen

Berlin (ots)

"Die jetzt geplante Verkürzung des Wehrdienstes auf
sechs Monate bringt verheerende Folgen für den Zivildienst und damit 
für die sozialen Dienste am Menschen mit sich", sagte 
DStGB-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerd Landsberg heute in Berlin.
In nur sechs Monaten können die Zivildienstleistenden nicht mehr 
ausreichend qualifiziert werden. Ob als Fahrer eines Krankenwagens, 
Rettungshelfer, Betreuer von Schwerstbehinderten, die Ausbildung 
dauert in der Regel mehrere Monate, so dass sich diese Ausbildung 
nicht mehr lohnt. Damit besteht die Gefahr, dass die Kommunen - wie 
auch die Wohlfahrtsverbände - keine Zivildienststellen mehr zur 
Verfügung stellen. Allein die Städte und Gemeinden beschäftigen über 
20.000 Zivildienstleistende. Der Zivildienst stände praktisch vor dem
Aus. Es ist auch illusorisch zu glauben, man könne auf freiwilliger 
Basis 76.000 Zivildienstleistende für eine längere zusätzliche 
Dienstzeit gewinnen.
In einer alternden Gesellschaft ist der Zivildienst ein 
unverzichtbarer Baustein unseres sozialen Netzes. Schwerstbehinderte 
Kinder werden ganz überwiegend vom Zivildienst betreut. Auch für die 
Zivildienstleistenden ist die Verkürzung von Nachteil. Sie erhalten 
keine Chance auf berufliche Qualifizierung und die Gewinnung von 
Sozialkompetenz. Ganz nachteilig wäre die Verkürzung für Abiturienten
- ein Großteil der Zivildienstleistenden. Nach dem Abitur im Juli 
wäre der Zivildienst jeweils Ende Dez./Anfang Jan. beendet. Die neuen
Bachelor- und Masterstudiengänge beginnen aber erst zum 
Wintersemester im Oktober. Es würde also eine - im Zweifel vom 
Sozialsystem zu finanzierende - Zeit der Erwerbslosigkeit folgen.
Vor dem Hintergrund dieser Situation schlägt der Deutsche Städte- 
und Gemeindebund vor, die Einführung eines sozialen Pflichtjahres für
junge Menschen zu prüfen und damit den Zivildienst vom Wehrdienst zu 
entkoppeln. Ein solcher Dienst würde nicht zuletzt den Zusammenhalt 
der Gesellschaft stärken.

Pressekontakt:

Kontakt:

Franz-Reinhard Habbel
Sprecher des DStGB
Tel.: 030/77307-225
E-Mail: Franz-Reinhard.Habbel@dstgb.de

Original-Content von: Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V.
Weitere Storys: Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V.